"Tag der offenen Tür" im Lebenshaus: Besucher feiern „20 Jahre Lebenshaus-Kapelle“

"Tag der offenen Tür" im Lebenshaus: Besucher feiern „20 Jahre Lebenshaus-Kapelle“

"Tag der offenen Tür" im Lebenshaus: Besucher feiern „20 Jahre Lebenshaus-Kapelle“

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"Tag der offenen Tür" im Lebenshaus: Besucher feiern „20 Jahre Lebenshaus-Kapelle“

Am Pfingstmontag 2002 ist die Kapelle des Lebenshauses Osterfeld eingeweiht worden. Beim "Tag der offenen Tür" an diesem Pfingstmontag stand denn auch unter dem Motto „Gebet braucht Raum“ das Jubiläum „20 Jahre Lebenshaus-Kapelle“ im Mittelpunkt.

Eine Ausstellung mit Fotos vom Bau und aus der Geschichte der Lebenshaus-Kapelle führte die Besucher in die Zeit vor 20 Jahren zurück. (Foto: Kordesch/eöa)

Eine Ausstellung mit Fotos vom Bau und aus der Geschichte der Lebenshaus-Kapelle führte die Besucher in die Zeit vor 20 Jahren zurück. (Foto: Kordesch/eöa)

Außer einer Ausstellung mit Fotos vom Bau und aus der Geschichte der kleinen Osterfelder Kirche gab eine Diapräsentation den vielen Besuchern die Möglichkeit, sich ein Bild von der Bauphase zu machen. Der ehemalige Lebenshaus-Leiter Joachim Strauch zeigte Fotos vom Setzen der charakteristischen Natursteinmauer im Altarbereich, dem Guss der Glocke in Sinn, die mit der Aufschrift „Ihr sollt leben!“ seit 20 Jahren täglich zum Gebet ruft, und natürlich vom Einweihungsfest am Pfingstmontag vor 20 Jahren, zu dem rund 400 bis 500 Besucher gekommen seien: „Niemals vorher und nachher waren wieder so viele Menschen hier“, berichtete Strauch.

Die Grundsteinlegung 2001. Ein Foto aus der Sammlung Joachim Strauchs, das zum Tag der offenen Tür zu sehen war. (Foto: Kordesch/eöa)

Die Grundsteinlegung 2001. Ein Foto aus der Sammlung Joachim Strauchs, das zum Tag der offenen Tür zu sehen war. (Foto: Kordesch/eöa)

Als „Stimme der Kapelle“ erzählte er während des Gartenfests von den vielen Gottesdiensten und Abendmahlsfeiern, Taufen, Hochzeiten, Andachten und Gebeten, aber auch den Ausstellungen, die immer wieder Besucher nach Osterfeld locken – aktuell die Fotoausstellung "Hoffnung schenkt Leben" des Fotografen Markus Spingler, die noch bis Anfang Juli zu sehen sein wird. Die Rückschau begleiteten die Kirchenchöre aus Breidenstein und Friedensdorf unter der Leitung von Christian Stark sowie ein von Manfred Hett geleiteter Posaunenchor aus Essen musikalisch, ebenso den nachfolgenden Gottesdienst.

Die Kirchenchöre aus Breidenstein und Friedensdorf unter der Leitung von Christian Stark gestalteten das Gartenfest und den Gottesdienst musikalisch mit. (Foto: Kordesch/eöa)

Die Kirchenchöre aus Breidenstein und Friedensdorf unter der Leitung von Christian Stark gestalteten das Gartenfest und den Gottesdienst musikalisch mit. (Foto: Kordesch/eöa)

Beim traditionellen Festgottesdienst predigte die Pröpstin für Nord-Nassau, Pfarrerin Sabine Bertram-Schäfer mit Blick auf das Tagesmotto „Gebet braucht Raum“ und die Tageslosung über die Türen, die das Gebet öffne. „Das Gebet braucht nicht nur Räume, sondern öffnet auch Türen“, machte sie bewusst: „Gerade in Zeiten, in denen die Kirchen in unserem Land einen großen Bedeutungsverlust erleben, sind offene Türen und Räume für das Gebet so wichtig.“ Die erste Tür sei die zu Gott, sagte sie. Gewiss könnten viele Gäste mit der Lebenshaus-Kapelle Momente verbinden, in denen sich die Tür zu Gott öffnete: „Vielleicht waren Sie auf der Suche und sind bei Gott angekommen“, sagte die Pröpstin: „Oder Sie sehnten sich nach Stille und fanden darin Gottes Stimme.“

Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer predigte beim Festgottesdienst zum Tagesmotto „Gebet braucht Raum“ und über Türen, die das Gebet öffnet. (Foto: Kordesch/eöa)

Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer predigte beim Festgottesdienst zum Tagesmotto „Gebet braucht Raum“ und über Türen, die das Gebet öffnet. (Foto: Kordesch/eöa)

Die zweite Tür, die das Gebet öffne, sei die Fürbitte. Viele Menschen bedürften der Fürbitte; kranke, trauernde und die vom Krieg betroffenen Menschen in der Welt. Räume wie die Kapelle seien für die Fürbitte überaus wichtig. „Wenn die Lebenshaus-Kapelle sprechen könnte, würde sie uns erzählen können, wie viele Fürbitten hier vor Gott gebracht wurden“, sagte Sabine Bertram-Schäfer, bevor der einsetzende Regen eine Unterbrechung erzwang.

Kurze Regenpause während des Gottesdiensts vor der Kapelle. (Foto: Kordesch/eöa)

Kurze Regenpause während des Gottesdiensts vor der Kapelle. (Foto: Kordesch/eöa)

Die Bitte um die Ausbreitung des Evangeliums nannte die Pröpstin mit Blick aufs Pfingstfest als dritte Tür: „Am ersten Pfingstfest haben die Menschen erlebt, welche Kraft diese Botschaft hat“, unterstrich sie und erklärte: „Das Gebet um den Heiligen Geist, der uns befähigt, das Evangelium in die Welt zu bringen, öffnet nicht nur die Tür zu Gott, sondern auch zu den Herzen der Menschen.“ Die vierte Tür sei ist das Stimme der Christen in die Welt hinein. „Mit Gott an unserer Seite setzen wir uns für Klimaschutz ein. Wir hören nicht auf, von einem gerechten Frieden zu sprechen. Wir setzen uns für die Schwächsten ein und sprechen soziale Missstände an. Wir wenden uns den Geflüchteten zu und fordern, dass es keine Flüchtlinge 1. oder 2. Klasse geben darf“, zählte die Pröpstin auf. „Wir sprechen Rassismus an, wo wir ihn entdecken, und verweisen auf das Evangelium. Bei Jesus gab es keine Unterschiede zwischen den Menschen“, sagte sie.


Der Posaunenchor aus Essen unter dem Dirigat von Manfred Hett gestalteten die Musik im Garten ebenso wie den Gottesdienst musikalisch mit. (Foto: Kordesch/eöa)

Der Posaunenchor aus Essen unter dem Dirigat von Manfred Hett gestalteten die Musik im Garten ebenso wie den Gottesdienst musikalisch mit. (Foto: Kordesch/eöa)

Die letzte und vielleicht wichtigste Tür, die das Gebet öffne, sei die Begegnung mit Gott in der Stille. „Nicht meine Worte, sondern Gottes Worte erreichen mein Herz in der Stille des Gebets“, sagte Sabine Bertram-Schäfer und zitierte ein Gedicht von Sören Kierkegaard, bevor sie abschließend dem Lebenshaus, seiner Kapelle und den Menschen, die hier Räume für das Gebet und für die Stille eröffnen, Gottes Segen zusprach. Mit einem geselligen Kaffeetrinken – leider der Wetterlage geschuldet nicht im Garten, sondern in den Räumlichkeiten des Lebenshauses – klang der "Tag der offenen Tür" aus. Es war der letzte für Waltraut Riedel, die als Lebenshaus-Leiterin nach fünf Jahren im September in den Ruhestand verabschiedet wird. (klk/eöa)


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Den "Tag der offenen Tür" feierte das Lebenshaus in Osterfeld am Pfingstmontag mit Gartenfest und Gottesdienst. Außerdem gab es den 20. „Geburtstag“ der Kapelle zu feiern. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)


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