02/07/2024 0 Kommentare
„Verbunden durch die frohe Botschaft Jesu“: Abschiedsgottesdienst des Tansania-Partnerschaftsbesuchs
„Verbunden durch die frohe Botschaft Jesu“: Abschiedsgottesdienst des Tansania-Partnerschaftsbesuchs
# DigitalesDekanat - Partnerschaft+Ökumene
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„Verbunden durch die frohe Botschaft Jesu“: Abschiedsgottesdienst des Tansania-Partnerschaftsbesuchs
Dautphetal-Holzhausen (pp). Blick über den Tellerrand und intensiver Austausch über den unterschiedlichen Alltag: Das sind zwei Stichworte, mit denen sich der Besuch aus Tansania im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach (BiG) charakterisieren lässt. 16 Tage waren die Besucher aus den Partnerschafts-Distrikten in den Kirchengemeinden und im Dekanat zu Gast.
Am Sonntag sind sie nun mit einem Festgottesdienst in Dautphetal-Holzhausen verabschiedet worden, am Dienstagnachmittag hob der Flieger nach einer herzlichen Verabschiedung von den Gastgebern am Frankfurter Flughafen in die Heimat ab. Am Mittwochvormittag sind sie gut in Uganda gelandet, von wo aus sie dann noch mehrere Stunden mit dem Auto nach Hause unterwegs waren, hieß es.
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Lebewohl am Flughafen: Nach 16 Tagen ist die Partnerschaftsdelegation aus Tansania am Dienstagnachmittag von Frankfurt aus wieder zurück in die Heimat geflogen. (Foto: Marion Schmidt-Biber /eöa)
In dem Partnerschafts-Gottesdienst zum Abschied betonte Pfarrer Felix Heinz am Sonntag das Miteinander der Gläubigen aus dem Hinterland und den Partnerdistrikten in Tansania. Die Christen in Deutschland seien mit den Christen in der ganzen Welt durch die frohe Botschaft Jesu verbunden, so der Gemeindepfarrer.
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Die Besucher aus Tansania trugen auch beim Abschiedsgottesdienst mit Gesang zum Programm bei. (Foto: Peter Piplies/eöa)
Sister Florence Gatege vom Nkwenda Deaconess-Center, also dem Diakonissen-Zentrum in Nkwenda, überbrachte noch einmal Grüße aus ihrer Heimatdiözese an die Christen im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach. Sie dankte für die umfangreichen Vorbereitungen, die den Besuch im Hinterland erst ermöglicht hatten, sowie für die gute Verpflegung und vor allem für die Gastfreundschaft. „Wir haben hier eine Menge gehört, erfahren und viel gelernt“, berichtete der Gast aus Afrika.
Streuobstwiese und Mosterei: Die Besucher aus Tansania besuchten unter anderem den Obst- und Gartenbauverein Angelburg, wo ihnen die Mitglieder den Lehrgarten und die Mosterei zeigten. Natürlich gab es auch Apfelkuchen und frischgepressten Apfelsaft für die weitgereisten Gäste. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Die Delegation aus Tansania hatte nicht nur zahlreiche Gemeinden und Gottesdienste im Dekanat besucht, sondern auch direkte Einblicke beispielsweise in die Arbeit von Kindergärten, Frauenkreisen und Evangelischer Jugend bekommen. Außerdem besuchten die Gäste den Obst- und Gartenbauverein Angelburg, wo ihnen die Vorstandsmitglieder Udo Weber, Christoph Weber und Leonie Moos den Lehrgarten in Lixfeld zeigten und sie zu einem Glas frisch gepressten Apfelsaft in die Mosterei einluden.
Die Mitglieder des Obst- und Gartenbauverein Angelburg und ihre Besucher aus Tansania stellten sich für ein Erinnerungsfoto am Brunnen vor der Mosterei in Lixfeld zum Erinnerungsfoto auf. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Schon einige Tage zuvor waren die Gäste zusammen mit dem Biedenkopfer Förster Lars Wagner zu einer Waldexkursion aufgebrochen, um ein Aufforstungsprojekt und den aus der Forstwirtschaft stammenden Gedanken der Nachhaltigkeit näher kennenzulernen. Dabei pflanzten die Gäste aus Tansania gemeinsam mit dem Förster auch symbolisch einige Bäume an der Stelle eines vom Borkenkäfer vernichteten Fichtenbestands im Wallauer Kirchenwald.
Im Hainbachtal bei Wallau pflanzten die tansanischen Gäste symbolisch einige Schwarzerlen im Rahmen eines Wiederaufforstungsprojekts. Die Partnerschaftsdelegation hatte gemeinsam mit den Gastgebern unter anderem die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel als Schwerpunkte des Besuchs gewählt. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Denn auch der Klimawandel war eines der Themen, die sich Gäste und Gastgeber vorgenommen hatten, wie Marion Schmidt-Biber erläuterte. Die Gemeindepädagogin, die als Partnerschafts- und Ökumenebeauftragte des Dekanats den Besuch hauptverantwortlich organisiert hatte, zog eine mehr als positive Bilanz des Besuchs: Zwar könne man auch über soziale Medien und das Internet den Kontakt zu den Partnern aufrechterhalten, sagte sie. Doch lasse sich das alles nicht mit persönlichen und direkten Begegnungen vergleichen und könne vieles nicht ersetzen, betonte Marion Schmidt-Biber: So erlebten die Besucher aus Tansania den deutschen Alltag am Frühstückstisch in der Küche ihrer Gastgeber, konnten die Wasserversorgung in Deutschland mit der Situation in ihrer Heimat vergleichen, aber auch einfach gemeinsam Spaß bei einem Gesellschaftsspiel über Sprachgrenzen hinweg erleben.
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Das Hinterland-Jazz-Ensemble spielte beim Treffen nach dem Gottesdienst im Gemeindehaus für alle Gäste auf. (Foto: Peter Piplies/eöa)
Reverend Uzima Tirumanywa, Bezirkspfarrer (vergleichbar mit dem Dekan) im Kituntu-Distrikt, hatte für die Predigt in Holzhausen Worte der Hoffnung mitgebracht. Der tansanische Theologe erinnerte an die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn und der Reaktion des Vaters, nachdem der Sohn reumütig wieder nach Hause zurückgekehrt war. So habe es für den Heimkehrer weder Vorwürfe oder eine Verurteilung gegeben, sondern neue Kleider, einen Ring und ein Festmahl – vergleichbar nur mit der Liebe Gottes zu seinen Kindern.
Pfarrer Felix Heinz, Dekan Andreas Friedrich und Marion Schmidt-Biber verabschiedeten im Festgottesdienst in Holzhausen die Besucher aus Tansania. (Foto: Peter Piplies/eöa)
Sein Kollege Oscar Samwel, Distriktpfarrer im Ngara-Distrikt, hatte eine andere Geschichte der Hoffnung für die Kirchenbesucher parat. Er berichtete von Angelina, der Tochter aus einer armen Familie, deren Besuch einer weiterführenden Schule durch den Education-Fonds ermöglicht worden sei. Dieser Fonds werde durch Spenden und Kollekten aus dem Dekanat Biedenkopf-Gladenbach gespeist. Durch diese Einrichtung könne die junge Frau inzwischen ein Studium an einer Universität in Tansania absolvieren, erklärte Samwel.
Die Gäste aus Tansania verabschiedeten sich mit Tanz und Gesang und animierten die deutschen Christen zum Mitmachen. (Foto: Peter Piplies/eöa)
Dekan Andreas Friedrich schließlich erinnerte an die Kirche als weltweiten „Hoffnungsweiterträger“, die sich für arme Kinder, Wohnungslose und Familien in Namen von Jesus Christus einsetzt. Nach dem Schlusssegen war die Gemeinde zu einem Imbiss im Gemeindehaus eingeladen, wo es noch genügend Raum für das Austauschen weiterer Gedanken und Abschiedsgeschenke, aber auch gemeinsamen Gesang und Tanz gab. Das Hinterland-Jazz-Ensemble ließ sich dabei musikalisch von den Gästen aus Tansania inspirieren, so dass der Funke rasch übersprang und die übrigen Besucher zum Mittanzen, -singen und -klatschen animierte. Peter Piplies/eöa
Für alle Gäste aus Tansania gab es kleine Abschiedsgeschenke wie diese Tassen. (Foto: Peter Piplies/eöa)
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