02/07/2024 0 Kommentare
"Das Evangelium ins Herz singen": Kirchenchor Friedensdorf feiert Gründung vor 110 Jahren
"Das Evangelium ins Herz singen": Kirchenchor Friedensdorf feiert Gründung vor 110 Jahren
# DigitalesDekanat - Musik+Kunst

"Das Evangelium ins Herz singen": Kirchenchor Friedensdorf feiert Gründung vor 110 Jahren
Mit einem Jubiläumsgottesdienster hat der evangelische Kirchenchor Friedensdorf sein 110-jähriges Bestehen gefeiert. Über all diese vielen Jahre habe er als „Bautrupp Gottes dabei geholfen, an dessen Straße des Glaubens zwischen den Menschen zu bauen“, würdigte Pfarrer Siegfried Klein in dem Gottesdienst die Leistungen der Sängerinnen und Sänger.

Bei dem musikalischen Adventskaffee lädt Christian Stark die Besucher ein, gemeinsam Weihnachtslieder zu singen. (Foto: Sascha Valentin)
Sie seien tatsächlich ein wichtiges Element der Gemeindearbeit für Friedensdorf, stellte auch Joachim Lies vom Kirchenvorstand fest. Denn indem sie das Leben der Menschen zu den unterschiedlichsten Anlässen mit ihrem Gesang begleiteten, stifteten die Mitglieder des Chores auch Gemeinschaft. Deswegen sei es wünschenswert, dass sich immer wieder neue Sängerinnen und Sänger finden, die sich dem Chor anschließen und auch künftig „das Evangelium in die Herzen der Menschen singen.“
Dass der Kirchenchor über die 110 Jahre seines Bestehens stets von Beständigkeit geprägt war, vermittelte dessen Vorsitzender Alfred Hausburg in seinem geschichtlichen Rückblick. So habe es in dieser langen Zeit nur fünf Chorleiterwechsel gegeben, betonte er. Der jetzige Chorleiter Christian Stark ist also erst der sechste in der Geschichte. Auch die Zahl der Sängerinnen und Sänger ist stabil geblieben. Als der Chor 1912 vom damaligen Volksschullehrer Karl Thome gegründet wurde, zählte er 36 Mitglieder. Heute seien es 34, betonte Hausburg, der auch darauf verwies, dass der Chor selbst während des Zweiten Weltkriegs seine Sangesbetrieb nicht einstellte. Mit Erfolg: Das Leid der Menschen und ihr Wunsch nach Gemeinschaft trieb viele neue Sänger in der Chor, sodass dieser nach dem Krieg stolze 80 Mitglieder zählte.

In seinem Abriss der vergangenen 110 Jahre versäumte Hausburg aber auch nicht, jenen Sängerinnen und Sängern zu danken, die sich dem Chor in den vergangenen Jahren aus den Reihen der Freien evangelischen Gemeinde angeschlossen haben. „Uns eint doch der Glaube an den einen Gott und deswegen sind wir froh, euch bei uns willkommen heißen zu können“, betonte Hausburg. Einen der derzeit 34 aktiven Sänger hob der Vorsitzende aber besonders hervor: Just an diesem Tag, an dem der Chor seinen 110. Geburtstag feiert, feiere Heinz Henkel nämlich seinen Neunzigsten. Dennoch habe er sich nicht nehmen lassen, an seinem Ehrentag zusammen mit seinen Sangesbrüdern und -schwestern aufzutreten, stellte Hausburg fest. Und damit nicht genug, konnte Henkel an diesem Tag auch noch für 75 Jahre aktives Singen im Chor geehrt werden. Dafür bekam der stolze Jubilar denn auch einen Liedwunsch erfüllt, dessen Vortrag ihn zu Tränen rührte: „Die Heiligste der Nächte“.
Natürlich sollte bei dem Chorjubiläum auch der Gesang nicht zu kurz kommen. Neben dem Aufruf an das Publikum „Nun singet und seid fröhlich“ oder der schlesischen Volksweise „Schön ist die Erde“ trugen die Sängerinnen und Sänger auch das „Deutsche Magnificat“ von Heinrich Schütz vor, das den Lobgesang Marias über die Verheißung der bevorstehenden Geburt nachbildet. Dafür wurde der Chor sogar mit Bravo-Rufen belohnt.
Tags zuvor hatten die Sängerinnen und Sänger bereits zu einem Adventskaffee in den Gemeindesaal eingeladen, bei dem Christian Stark auch Nichtsänger dazu aufforderten, gemeinsam Weihnachtslieder anzustimmen. Zudem sorgten Hermann Heck, Annemarie Damm und Hermann Henkel mit ihren Lesungen für besinnliche Stimmung unter den Teilnehmern.
Herzlichen Dank an den freien Journalisten Sascha Valentin fürs Zur-Verfügung-Stellen von Text und Fotos!
Kommentare