„Die Jugend braucht die FBS für ihre Zukunft!“: Synode diskutiert Perspektive des Freizeithauses

„Die Jugend braucht die FBS für ihre Zukunft!“: Synode diskutiert Perspektive des Freizeithauses

„Die Jugend braucht die FBS für ihre Zukunft!“: Synode diskutiert Perspektive des Freizeithauses

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„Die Jugend braucht die FBS für ihre Zukunft!“: Synode diskutiert Perspektive des Freizeithauses

Die Zukunft der Freizeit-und Bildungsstätte des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach in Holzhausen (FBS) hat für hitzige Diskussion bei der Dekanatssynode am vergangenen Samstag in Gönnern gesorgt. Den hohen Sanierungskosten steht die Bedeutung der FBS für die dekanatsweite Jugendarbeit gegenüber. Genaue Zahlen soll ein für Anfang Mai erwartetes Wirtschaftlichkeitsgutachten liefern; die Synode will am 7. Juli eine Entscheidung treffen.

Die Evangelische Jugend positionierte sich deutlich für den Erhalt des Hauses: Die FBS sei unersetzbar und zentraler Punkt der Jugendarbeit im Dekanat, sozusagen die „Home-Base der ejuBIG“, erklärte Maximilian Kraft, Delegierter der Evangelischen Jugend in der Dekanatssynode. Das Haus biete perfekte Infrastruktur und die Möglichkeit des „Heimspiels“ für die Evangelische Jugend: „Das lässt uns vieles spontan probieren“, erläuterte er den Vertretern der 47 Kirchengemeinden im Dekanat. Die Möglichkeit, in Holzhausen auch Veranstaltungen mit Übernachtungen anbieten zu können, sei bei Verlust im ganzen Dekanat nicht zu kompensieren.

„Die FBS ist unersetzbar und zentraler Bestandteil der evangelischen Jugendarbeit im Dekanat!“ Für den Vorstand der Evangelischen Jugendvertretung im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach setzte sich Maximilian Kraft (Eckelshausen) für den Erhalt des Freizeithauses ein. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

„Die FBS ist unersetzbar und zentraler Bestandteil der evangelischen Jugendarbeit im Dekanat!“ Für den Vorstand der Evangelischen Jugendvertretung im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach setzte sich Maximilian Kraft (Eckelshausen) für den Erhalt des Freizeithauses ein. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

Außer für erfolgreiche Angebote wie das Ostertreffen oder die Mitarbeitergrund- und Schnupperkurse diene die FBS als Ort für Vorbereitungen, verschiedenste Treffen und als Materiallager. „Die Jugend braucht die FBS für ihre Zukunft!“, unterstrich Maximilian Kraft abschließend. Auch für Kirchenvorstands-Klausuren und -Tagungen, für die Erwachsenenbildung und vieles mehr sei die FBS ideal, ergänzte Erich Philippi (Bottenhorn).

Auch für Veranstaltungen wie Kirchenvorstands-Tagungen und der Erwachsenenbildung sei die Freizeit-und Bildungsstätte des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach in Holzhausen ideal, erklärte Erich Filippi vor der Synode. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

Auch für Veranstaltungen wie Kirchenvorstands-Tagungen und der Erwachsenenbildung sei die Freizeit-und Bildungsstätte des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach in Holzhausen ideal, erklärte Erich Filippi vor der Synode. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

Zuvor hatte Dekan Andreas Friedrich die aktuelle Lage und die Zukunftsaussichten geschildert. Trotz steigender Übernachtungszahlen schreibe die FBS rote Zahlen, die Sanierung vor allem des Bettentrakts und des Abwassersystems lasse sich nicht aus eigenen Mitteln finanzieren und entsprechende Anfragen bei der Landeskirche seien abgelehnt worden, erläuterte er. Nach jetzigem Stand seien dafür fast 1,2 Millionen Euro aufzubringen. Genauere Zahlen werde ein externes Gutachten liefern, welches im Mai vorliegen solle.

„Es würde uns viel, sehr viel fehlen, wenn es die FBS nicht mehr gäbe!“, bestätigte der Dekan. Aber mit Betroffenheit und den Segenserfahrungen, die mit der FBS verbunden seien – „so wertvoll sie sind!“ – ließen sich keine Rechnungen bezahlen, bedauerte er. In Zeiten sinkender Zuweisungen dürfe eine Kreditaufnahme, die perspektivisch die nächsten 15 bis 20 Jahre umfassen müsse, die finanzielle Handlungsfähigkeit des Dekanats „nicht so einschränken, „dass für nichts anderes mehr Geld mehr da wäre“, sagte Friedrich und appellierte an die Synode, alle Möglichkeiten sorgfältig zu prüfen, auf der Basis des Wirtschaftlichkeitsgutachtens weiter zu diskutieren und dann eine tragfähige Entscheidung zu treffen.

„Es würde uns sehr viel fehlen, wenn es die FBS nicht mehr gäbe!“: Dekan Andreas Friedrich machte aber auch deutlich, dass sich „mit Betroffenheit keine Rechnungen bezahlen lassen. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

„Es würde uns sehr viel fehlen, wenn es die FBS nicht mehr gäbe!“: Dekan Andreas Friedrich machte aber auch deutlich, dass sich „mit Betroffenheit keine Rechnungen bezahlen lassen. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

Das Niveau der Jugendarbeit werde ohne FBS nicht zu halten sein, machte Dekanatsjugendreferent Klaus Grübener bewusst: „Es gibt Dinge, die sind nicht zu kompensieren!“ 90 Prozent der knapp 6000 Buchungen jährlich stammten von kirchlichen Gruppen, gab er zu bedenken und machte auf die grundsätzliche Bedeutung der Entscheidung aufmerksam: „Wo wollen wir hin miteinander, wie sieht Eure Kirche 2030 oder 2050 aus?“ Ihm sei bewusst, dass die FBS wegen der zusätzlich zu den Sanierungskosten aufzubringenden Rücklage, die durch die Doppik erforderlich wird, nur mit neuen Trägerstrukturen finanziert werden könne, sagte er und appellierte leidenschaftlich: „Lasst uns die Anstrengung unternehmen, das Haus

für die nächste Generation zukunftsfähig zu machen. Kirche aufbauen ist unsere Aufgabe im Reiche Gottes!“

„Was passiert mit den Kindern und Jugendlichen?“, fragten auch die Pfarrer Holger Balzer (Battenberg) und Olaf Schmidt (Gönnern). Andere Synodale regten einen Zukunftsausschuss oder Förderverein mit dem Ziel des Erhalts an und schlugen finanzielle Beteiligungen der Gemeinden oder Nachbarschaftsräume an der FBS vor. „Das ist eine politische Entscheidung, wie wir unser Dekanat gestalten wollen: Wir sprechen über die Jugendarbeit unserer Region“, brachte es Pfarrer Matthias Ullrich (Gladenbach-Erdhausen) auf den Punkt und fragte: „Welches Konzept von Jugendarbeit wollen wir?“ Den Einwand Pfarrer Frank Rudolphs (Niederweidbach), die Jugendarbeit werde dank der Gemeindepädagogen doch auch in den Nachbarschaftsräumen geleistet, relativierte Klaus Grübener umgehend: Die Arbeit auf Dekanatsebene ergänze die regionalen Angebote und habe zum Ziel, alle Jugendlichen zu erreichen und das zu übernehmen, was für einzelne Gemeinden und Nachbarschaftsräume zu groß sei – wie etwa das Ostertreffen und die Mitarbeitendenkurse in der FBS.

Das wird keine leichte Entscheidung: Die Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach will am 7. Juli über die Zukunft der Freizeit-und Bildungsstätte in Holzhausen entscheiden. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

Das wird keine leichte Entscheidung: Die Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach will am 7. Juli über die Zukunft der Freizeit-und Bildungsstätte in Holzhausen entscheiden. (Foto: Johanna Linneborn /eöa)

„Im jetzigen Zustand stellt die vordringliche Sanierung des Bettentrakts und die Gesamtentwässerung des Hauses das Hauptproblem dar", fasste Wilhelm Düringer (Kirchenvorstand Gönnern), als Architekt mit der Materie vertraut, zusammen. Er sei optimistisch, dass sich Geldgeber für die Sanierung finden ließen, sagte Düringer und regte ein Fundraising-Projekt an. Dass das Thema auch die Öffentlichkeit bewegt, hatte schon eingangs der Angelburger Bürgermeister Thomas Beck in seinem Grußwort deutlich gemacht, als er die Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden darum bat, „alles zu tun für den Erhalt der FBS“: "Herzblut und Emotionalität schwingen da auch bei mir mit", gab er zu: Hier habe er einst seine Frau kennengelernt. jlb/klk

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