02/07/2024 0 Kommentare
„Sie haben überall Segensspuren hinterlassen“: Pfarrerin Anke Böhm wird von Pröpstin Bertram-Schäfer verabschiedet
„Sie haben überall Segensspuren hinterlassen“: Pfarrerin Anke Böhm wird von Pröpstin Bertram-Schäfer verabschiedet
# DigitalesDekanat - Gemeinsam im Dekanat
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„Sie haben überall Segensspuren hinterlassen“: Pfarrerin Anke Böhm wird von Pröpstin Bertram-Schäfer verabschiedet
Bad Endbach-Günterod. Viel Lob, viel Segen und Dank für die Jahre als Pfarrerin in Günterod und Wilsbach haben den Verabschiedungs-Gottesdienst für Anke Böhm am Sonntag geprägt. „Sie haben Segensspuren überall hinterlassen und so viele Menschen in Freunde und Schmerz begleitet“, dankte Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer, die sie in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche aus ihren Pflichten als Pfarrerin entließ.
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Bevor Anke Böhm im März 2011 ihren Dienst in Günterod und 2014 mit einem Zusatzauftrag zusätzlich in Wilsbach begonnen habe, sei sie 14 Jahre lang in den Kirchengemeinden Wolzhausen und Breidenbach tätig gewesen, blickte die Pröpstin für Nord-Nassau zurück. Ihren Glauben entdeckt habe sie im CVJM-Kreis und im Jugendchor und dann nach dem Theologiestudium ihr Vikariat in Herborn-Schönbach absolviert. Nach dem Spezialvikariat in der Psychatrischen Klinik Herborn habe sie ihre erste Stelle in der Krankenhausseelsorge in Dillenburg angetreten, bis sie nach acht Jahren als Gemeindepfarrerin in die Kirchengemeinde Wolzhausen/Quotshausen wechselte. „Das Begleiten von Menschen war Ihnen Zeit Ihres Lebens wichtig“, sagte die Pröpstin: „Die Segensspuren ziehen sich durchs ganze Leben!“
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Anke Böhm sei immer auf das Miteinander, das Aufeinander-Zugehen und das Versöhnen bedacht gewesen, dankte Dekan Andreas Friedrich für die 26 Jahre im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach und berichtete seinerseits von vielen Segensspuren, seit er 1985 „als kleiner Vikar die gestandene Pfarrerin kennengelernt“ habe. Friedrich wünschte der künftigen Ruheständlerin, das sie weiterhin auch für sich viele solcher Spuren entdecken möge. Er werde zunächst den Kirchenvorstand begleiten, bis Pfarrer Michael Reschke im Mai zum Pfarrteam Bischoffen/Bad Endbach stoße und dann im Sommer die neue Pfarrdienstordnung für den Nachbarschaftsraum verabschiedet werden solle, kündigte der Dekan an die Gemeinde gerichtet an. Die Kolleginnen und Kollegen aus dem Nachbarschaftsraum sind Ansprechpartner für seelsorgerliche Anliegen, Beerdigungen und ähnliches.
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Vieles scheinbar Unverrückbare sei in den vergangenen Jahren in Bewegung geraten, überlegte Anke Böhm in ihrer Abschiedspredigt über die Jesaja 54,10 „Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr.“ Der Krieg in der Ukraine, Corona, der Verzicht auf Gottesdienste in der Pandemie… all das habe zumindest Berge des Vorstellbaren weichen lassen, sagte Anke Böhm. Trotz aller Ungewissheiten und Zweifel könne man auf Gott vertrauen, der sich auch in diesen Zeiten nicht abwende: „Er trägt und erträgt mich!“, versicherte die Pfarrerin. Selbst der Tod stehe nach der Auferstehung Christi nicht mehr felsenfest. Diese Zuversicht, dass da einer ist, der in allen Situationen trägt, nehme sie mit in den Ruhestand.
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Nach dem Gottesdienst, den Simon Schepp mit Horn und Trompete, Markus Rink an Orgel und Klavier sowie der von Gustav Raab geleitete Kirchenchor musikalisch festlich gestalteten, wechselte die Gemeinde ins nahe Gemeindehaus. Mit großem Dank verabschiedete sich dort auch Britta Duchardt-Linneborn als Vorsitzende des Dekanatssynodalvorstands von der scheidenden Pfarrerin. Der Abschied bedeute sowohl für Anke Böhm wie auch für die Gemeinde ein Loslassen, für Gemeinde und Nachbarschaftsraum aber auch neue Wege, sagte die Präses.
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Neben den Vertretern der Freien evangelischen Gemeinde, der Christlichen Versammlung, des Kindergartens und des Frauentreffs überbrachten auch die hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen aus dem Nachbarschaftsraum sowie die Kirchenvorstände aus Günterod und Wilsbach gute Wünsche und Geschenke: Christian Obermayer und Matthias Rink übergaben namens der beiden Leitungsgremien und des Dekanats eine große Garten-Liegebank – doppelsitzig, „denn dein Mann Reinhard hat gefühlt die andere halbe Stelle ausgefüllt“, dankten sie.
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Der so herzlich verabschiedeten Pfarrerin blieben schließlich nur, ihrerseits für die vielen guten Worte du Wünsche zu danken. Aus dem Ruhestand werde nun wohl ein Ruhe-Liegen, scherzte sie gut gelaunt. (klk/eöa)
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