02/07/2024 0 Kommentare
Orgel-Wunschkonzert mit Rut Hilgenberg: Iron Maiden und Depeche Mode rocken die Martinskirche
Orgel-Wunschkonzert mit Rut Hilgenberg: Iron Maiden und Depeche Mode rocken die Martinskirche
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Orgel-Wunschkonzert mit Rut Hilgenberg: Iron Maiden und Depeche Mode rocken die Martinskirche
Vor einem Jahr hatte die Dekanatskirchenmusikerin Rut Hilgenberg unter den Eindrücken des damals begonnene Ukrainekrieges zu einem besonderen Orgelkonzert in die Dautpher Martinskirche eingeladen. Unter dem Motto „Alles auf Hoffnung“ spielte sie dabei ausschließlich Stücke, die sich Mitglieder der Kirchengemeinde zuvor von ihr gewünscht hatten.
Das kam bei den Besuchern so gut an, dass Hilgenberg nun einen zweiten Teil des Orgelwunschkonzerts nachlegte. Bis auf die Sonate Nr. 5 in C-Dur von Johann Sebastian Bach sei keines der Lieder, die sie heute Abend spiele, für die Orgel geschrieben, betonte die Kantorin zu Beginn des Konzerts.
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Und noch eines sei allen Stücken dieses Abends gemein: „Sie alle wollen in irgendeiner Form Hoffnung verbreiten.“ Selbst John Williams epische Titelmelodie aus den „Star Wars“-Filmen, mit denen Hilgenberg das Wunschkonzert eröffnete, gehöre dazu. In den Filmen gehe es schließlich um den ewigen Kampf Gut gegen Böse und daher schwinge in der Musik auch die Hoffnung mit, dass das Gute am Ende siegen werde, erklärte sie.
Einen besonderen und für ein Konzert in einer Kirche sicherlich ungewöhnlichen Song hatte sich auch ihr Mann gewünscht. Der wollte seine Frau gerne das „Afraid to shoot strangers“ der britischen Heavy-Metal-Band Iron Maiden auf der Orgel spielen hören. Das tat Rut Hilgenberg ebenso wie eine kleine Headbanger-Einlage im Altarraum, mit der sie den Musikstil von „Iron Maiden“ kennzeichnete. Der Song passe deswegen so gut ins Programm, weil die Band ihn damals als Reaktion auf den Irak-Krieg geschrieben habe und damit verbunden die Hoffnung auf Frieden zum Ausdruck komme.
Zu den weiteren Stücken des Abends gehörten etwa „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode oder auch John Denvers Klassiker „Country Roads“, bei dessen Refrain die ganze Kirche mitsang. „Hier geht es um die Hoffnung, nach Hause zu kommen und sich zuhause zu fühlen“, stellte Hilgenberg fest. Ebenso fand sich Edvard Griegs in Tempo und Druck ständig anschwellende Komposition „In der Halle des Bergkönigs“ aus der Peer Gynt-Suite im Programm des Konzertabends, für den Rut Hilgenberg reichlich Applaus und Lob kassierte.
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Wie sie der Orgel für das Instrument sicherlich ungewöhnliche Klänge entlockte und die Kirche mit Pop-Stücken und Oldies füllte, darf getrost als meisterhaft bezeichnet werden. Ganz besonders gefreut haben dürfte sich auch ein gewisser Elias, der an diesem Tag seinen elften Geburtstag feierte. Ihm zu Ehren stimmte Hilgenberg ein Medley aus „Happy Birthday“, „Hoch soll er Leben“, „Viel Glück und viel Segen“ sowie einem polnischen Geburtstagslied an, bei dem die Besucher ebenfalls mitsangen und dem Geburtstagskind so gratulierten.
Mit dem Konzert sammeln Hilgenberg und die Kirchengemeinde übrigens Spendengelder für die dringend benötigte Orgelreinigung. Über die vergangenen 60 Jahre hat sich in deren Pfeifen nämlich so viel Staub und Dreck angelagert, dass er professionell entfernt werden muss. Diese Reinigung kann nur durch einen Orgelbauer durchgeführt werden, was rund 25.000 Euro kosten soll.
von Sascha Valentin
Herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Text und Fotos!
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