02/07/2024 0 Kommentare
Die FBS wird nicht geschlossen – aber ums Überleben muss gekämpft werden: Dekanatssynode informiert sich über Zukunftsperspektiven des Freizeithauses
Die FBS wird nicht geschlossen – aber ums Überleben muss gekämpft werden: Dekanatssynode informiert sich über Zukunftsperspektiven des Freizeithauses
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Die FBS wird nicht geschlossen – aber ums Überleben muss gekämpft werden: Dekanatssynode informiert sich über Zukunftsperspektiven des Freizeithauses
Gute Nachrichten für die vielen Freunde der Freizeit-und Bildungsstätte (FBS) des Dekanats in Holzhausen am Hünstein: Es gibt begründete Hoffnung, dass das vor allem für die Jugend wichtige Freizeithaus nicht geschlossen werden muss. Der Erhalt ist aber mit erheblichen Kraftanstrengungen verbunden: „Wir kämpfen engagiert für eine Zukunft dieses Hauses“, gab Dekan Andreas Friedrich nach der Vorstellung des vom Dekanat in Auftrag gegebenen Wirtschaftlichkeitsgutachten zur FBS vor der dort tagenden Dekanatssynode als Parole aus.
„Der Betrieb geht weiter, und wir lassen die abwartend-resignative Haltung hinter uns, dass das Licht in der FBS ausgehen könnte!“, erklärte Friedrich am frühen Freitagabend den Synodalen. Ursprünglich hatte der Dekanatssynodalvorstand um Präses Britta Duchardt-Linneborn eine Schließung erwogen, da es wegen des Sanierungsstaus und der scheinbar nicht aufzubringenden Kosten keine Perspektive zu geben schien. Diese Situation habe sich binnen weniger Monate grundlegend verändert, erläuterte der Dekan: Wegen des Verkaufs der Jugendburg Hohensolms und der beabsichtigten Schließung des Klosters Höchst habe sich die Stimmung in der Gesamtkirche nach der Kampagne der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau (EJHN) unter dem Slogan „Jugend braucht Räume“ diesbezüglich „sehr verändert“, stellte Friedrich fest.
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Neben den Mitgliedern der Dekanatssynode konnte Präses Britta Duchardt-Linneborn noch eine ganze Reihe Gäste in der Freizeit-und Bildungsstätte (FBS) des Dekanats begrüßen. Deren weiteres Schicksal interessierte so viele Menschen, dass zusätzlich weitere Stühle und sogar Festzelt-Bänke aufgestellt werden mussten, um Platz für alle zu schaffen. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)
Ob das Dekanatshaus in Holzhausen allerdings wirklich dauerhaft geöffnet bleiben kann, hängt von einigen Faktoren und weiteren Schritten ab, die nun geprüft beziehungsweise abgearbeitet werden müssen. Auf rund 1,35 Millionen Euro beziffert das Gutachten den Sanierungsstau für das ehemalige Waldhotel. Marcel Adam von der beauftragten J+P-Gruppe stellte drei denkbare Szenarien vor, von denen sich allerdings nur eines als möglicherweise zukunftsfähig herausstellte – vor allem wegen der bei einem Verkauf oder anderen Trägerstrukturen anfallenden Kreditzinsen, die die aufzubringende Summe auf bis zu 1,8 Millionen Euro anwachsen ließen.
Das den größten Erfolg versprechende Modell sieht hingegen den Verbleib in der Trägerschaft des Dekanats vor und setzt ein zinsloses Darlehen der Landeskirche in Höhe von 500 000 Euro und einen Zuschuss von weiteren 250 000 Euro voraus. Dabei handelt es sich um eine Modellrechnung der J+P-Gruppe und nicht um bereits verhandelte Summen. Die Signale seitens der Kirchenverwaltung seien nach ersten Gesprächen aber grundsätzlich vielversprechend, sagte Dekan Andreas Friedrich. Durch eine Fundraising- und Spendenkampagne sollen 250 000 Euro zusammenkommen, aus der Substanzerhaltungsrücklage kämen weitere 300 000 Euro zum Finanzieren der Sanierung hinzu, führte Marcel Adam aus. Das Gutachten prognostiziert darauf basierend ab 2035 wieder eine positive Liquidität für die FBS, in der nahezu jeder konfirmierte evangelische Christ im Hinterland schon einmal zu Gast gewesen sein dürfte.
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Die Freizeit-und Bildungsstätte (FBS) des Dekanats könnte nach einer umfassenden Sanierung wirtschaftlich betrieben werden und wird nicht geschlossen. Marcel Adam von der J+P-Gruppe und Dekan Andreas Friedrich stellten sich nach der Vorstellung des Gutachtens den Fragen der Synodalen. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)
Mit höchster Priorität müsste das Entkernen beider Geschosse im Schlaftrakt, der Einbau von 16 Zimmern mit Nasszellen und das vollständige Erneuern der Haustechnik und des Kanalanschlusses angegangen werden, meinen die Fachleute. Zudem müsse unter anderem eine neue Außentreppe als zweiter Fluchtweg und ein barrierefreier Zugang geplant werden, sagte Adam. Andreas Friedrich berichtete vom Gespräch mit der Bauabteilung des EKHN, dass für die landeskirchenweite Jugendarbeit nach dem Verkauf der Jugendburg Hohensolms und der beabsichtigten Schließung des Klosters Höchst künftig mit mehreren dezentralen Jugendfreizeit- und –bildungshäusern geplant werde. Dieser Aspekt solle nun in der Konzeption und bei den Anträgen für Darlehen und Zuschuss an die EKHN ebenso berücksichtigt werden wie der ebenfalls angesprochene Nachhaltigkeitsgedanke, kündigte der Dekan an. Die Anträge sollten bis Oktober auf den Weg gebracht werden: „Wir werden unsere Hausaufgaben machen und einen richtig guten Antrag vorbereiten!“ (klk/eöa)
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