02/07/2024 0 Kommentare
„Transformation braucht passgenaue Unterstützung“: Dr. Johannes Geng berät die Nachbarschaftsräume im Dekanat
„Transformation braucht passgenaue Unterstützung“: Dr. Johannes Geng berät die Nachbarschaftsräume im Dekanat
# DigitalesDekanat - Gemeinsam im Dekanat
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„Transformation braucht passgenaue Unterstützung“: Dr. Johannes Geng berät die Nachbarschaftsräume im Dekanat
Mit der neu geschaffenen Funktion „Transformationsunterstützung“ steht jedem Nachbarschaftsraum im Zuge von ekhn2030 über das Regionalbüro „Vernetzte Beratung“ eine Beraterin oder ein Berater zur Verfügung. Für unser Dekanat Biedenkopf-Gladenbach ist dies Dr. Johannes Geng, der sich im Rahmen der Sommersynode Angang Juli bereits persönlich vorgestellt und über seine Rolle informiert hat. Im Interview spricht er über seine Rolle, die zugehörigen Aufgaben und seine ersten Eindrücke.
Herzlich willkommen im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach, seinen Nachbarschaftsräumen und Gemeinden! Haben Sie über die Dekanatssynode hinaus schon Kontakte knüpfen können? Welche Eindrücke haben Sie bislang von unserem Dekanat gewonnen?
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Ja, der Besuch auf der Sommersynode war ein prima Auftakt, um in einen persönlichen Kontakt zu kommen. Darüber hinaus gehen bei mir über eMail oder telefonisch immer mehr Anfragen ein – so soll es auch sein! Natürlich sind es erste Eindrücke, aber zwei Dinge sind mir schon aufgefallen. Zum Auftakt der Sommersynode wurde das neue "hoffentlich"-Lied gesungen, das Fabian Vogt für den Dekanatskirchentag komponiert hat – und zwar mit ganz viel Elan und Leidenschaft. Als ich das so miterlebt habe, dachte ich mir gleich: diese Stimmung steht exemplarisch für Ihr Dekanat. Bei den inhaltlichen Anfragen fällt mir außerdem aus, dass die Nachbarschaftsräume im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach in ihren Planungen schon weit fortgeschritten sind.
Wie blicken Sie persönlich auf ekhn2030 und auf Ihre Rolle als Transformationsunterstützer?
ekhn2030 ist ein ebenso grundlegender wie komplexer Veränderungsprozess, der seinesgleichen sucht – und ja: damit auch eine große Herausforderung für ganz viele Beteiligte. Zugleich sehe ich darin viele Chancen, insbesondere wenn es gelingt, die strukturellen Anpassungen mit inhaltlichen Fragen zusammenzudenken. Mit weniger werdenden Ressourcen umzugehen, ist das eine; dabei aber neue Ideen Realität werden zu lassen, Dinge einmal auszuprobieren, das andere. Als Transformationsunterstützer möchte ich mich dafür einsetzen, dass letzteres nicht zu kurz kommt. Dabei ist natürlich eines wichtig: ekhn2030 mag auf den ersten Blick ein abstrakter Prozess sein. Umso wichtiger ist, das Neue sichtbar werden zu lassen, wo es entsteht. Das verstärkt auch die Energien, die es für den Prozess braucht.
Für ekhn2030 erweitern fünf Transformationsunterstützerinnen und – -unterstützer das Regionalbüro. Was hat es mit der Erweiterung auf sich?
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Transformationsunterstützung ist – wie die vorherige Vernetzte Beratung auch – ein freiwilliges Angebot. Davon leitet sich vieles ab: Als Transformationsunterstützer treffen wir weder Entscheidungen, noch geben wir Weisungen. Vielmehr stehen wir in der bewährten Tradition des Regionalbüros, vernetzt zu beraten. Unser Ziel ist dabei, die Dekanate und die zugehörigen Nachbarschaftsräume entscheidungsfähig zu machen und zu befähigen, sodass sie die Transformation für sich optimal gestalten können. Das macht das gemeinsame Planen und die Koordination von Unterstützungsangeboten zum wesentlichen Teil unserer Arbeit. Denn ein derart grundlegender Veränderungsprozess wie ekhn2030 braucht für das Gelingen der Transformation passgenaue Unterstützung.
Und was ist neu an der Rolle Transformationsunterstützung?
Das Neue an der Rolle Transformationsunterstützung ist dreierlei: In der Vergangenheit ging es bei der Vernetzten Beratung um freiwillige Kooperationen. Transformationsunterstützung hat hingegen eine inhaltlich veränderte Zuständigkeit, die Umsetzung von ekhn2030 zu begleiten. Der Rahmen unserer Arbeit ist damit der Aufbau von verbindlich geregelter Kooperation – die Nachbarschaftsräume.
Zweitens hat sich unser Zuständigkeitsbereich ausgeweitet. Neben der Begleitung von Kirchengemeinden sind wir auch für die Dekanate da.
Und nicht zuletzt steht Transformationsunterstützung für eine aufsuchende und nachfragende Begleitung. Zu unserem Job gehört es, immer wieder anzuklopfen, sobald sich bei uns ein Nachbarschaftsraum meldet.
Heißt das, dass jeder Nachbarschaftsraum auf die jeweils zuständigen Transformationsunterstützer zugehen darf?
Ja, wir sind Kontaktpersonen und Ansprechpartner für die künftigen Nachbarschaftsräume bei allen Fragen rund um die Ausgestaltung der Regionen. Gerne unterstützen wir die Gemeinden bei der Koordination und eigenständigen Planung.
Eine fortlaufende, engmaschige Prozessbegleitung, wie beispielsweise die kontinuierliche Moderation von Sitzungen der Projektsteuerungsgruppe, leistet hingegen das IPOS. Dafür können die Nachbarschaftsräume das Transformationsbudget einsetzen. Die Prozessberatung kann aber auch von anderen Anbietern geleistet werden. Da wir als Transformationsunterstützende mehrere Dekanate und bis zu 30 Nachbarschaftsräume im Blick haben und als Teil der Kirchverwaltung gut mit den Fachreferaten, Zentren und den anderen gesamtkirchlichen Unterstützungssystemen vernetzt sind, können wir den Dekanaten und Gemeinden komplementär mit einer anderen Form von Beratung weiterhelfen. Dabei mischen sich fach- und prozessberaterische Bestandteile.
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Dr. Johannes Geng stellte sich auf der Sommersynode vor. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)
Und was macht Transformationsunterstützung konkret? Wie sieht das praktisch aus?
Transformationsunterstützung richtet sich an den Bedarfen der Dekanate und Nachbarschaftsräume aus und definiert sich im Endeffekt auch darüber. Wo gewünscht, bringen wir auf Ebene des Dekanats Impulse zur Prozessgestaltung in einer Dekanatssteuerungsgruppe ein.
Auf der Ebene der Nachbarschaftsräume planen wir gerne mit den Verantwortlichen vor Ort, wann und wie die konkret anfallenden Aufgaben bearbeitet werden sollen. Dabei achten wir darauf, dass nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen strukturellen Aufgaben im Blick sind, sondern vor allem auch die inhaltliche Arbeit in den verschiedenen kirchlichen Arbeitsfeldern.
Im weiteren Verlauf bleiben wir dann in der Umsetzung des geplanten weiter ansprechbar und helfen dabei, die notwendigen Prozessschritte im Blick zu behalten. Eine wichtige Funktion ist hier insbesondere die Koordination der Klärung aufkommender Fragen mit den jeweils fachlich Zuständigen. Ein weiterer Aspekt der Rolle umfasst die Organisation von Austausch- und Reflexionsräumen.
Und nicht zuletzt wollen wir während des Prozesses auch Impulse von einem Dekanat ins andere einspielen.
Zur Person Johannes Geng
Nach einem Studium der Filmwissenschaft und Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz war Dr. Johannes Geng in den letzten Jahren in der Unternehmenskommunikation tätig. Dabei begleitete er mehrere Veränderungsvorhaben, u.a. in den Bereichen Reorganisation, Digitalisierung und Kulturentwicklung. » Als Ansprechperson für die Nachbarschaftsräume im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach ist Dr. Johannes Geng sowohl telefonisch unter 0151 – 239 335 31 als auch per E-Mail erreichbar unter Johannes.Geng@ekhn.de.
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