„Du lebst, was du predigst!“ - Herzlicher Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Katharina Stähler in Wallau

„Du lebst, was du predigst!“ - Herzlicher Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Katharina Stähler in Wallau

„Du lebst, was du predigst!“ - Herzlicher Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Katharina Stähler in Wallau

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„Du lebst, was du predigst!“ - Herzlicher Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Katharina Stähler in Wallau

Viel Lob und große Dankbarkeit, aber auch einiger Abschiedsschmerz hat den Gottesdienst zur Ruhestandsversetzung von Pfarrerin Katharina Stähler am Samstagnachmittag in Wallau geprägt. Die beliebte Theologin war fast 22 Jahre lang Gemeindepfarrerin in Wallau und Weifenbach sowie seit 2016 Inhaberin der übergemeindlichen halben Stelle für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach.

Pfarrerin Katharina Stähler bekommt von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer im Rahmen der Verabschiedung auch Gottes Segen zugesprochen. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)



Pfarrerin Katharina Stähler bekommt von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer im Rahmen der Verabschiedung auch Gottes Segen zugesprochen. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Damit habe sie mehr als 1/100 Kirchengeschichte mitgeschrieben, auf ihr gesamtes Berufsleben bezogen sogar rund 2/100, rechnete Dekan Andreas Friedrich nicht ganz ernstgemeint vor. Zu ihrer Zeit im Dekanat sei sie nie nur in ihren Gemeinden tätig gewesen, sondern habe auch viele Vertretungen übernommen: „Damit hast du den Nachbarschaftsraum schon gelebt, bevor er erfunden war“, bedankte sich Friedrich. 

Der Projektchor unter der Leitung von Bernhard Lüttecke gestaltete den Abschiedsgottesdienst mit mehreren Beträgen musikalisch mit. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)




Der Projektchor unter der Leitung von Bernhard Lüttecke gestaltete den Abschiedsgottesdienst mit mehreren Beträgen musikalisch mit. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Dabei habe das Zuhören und die Seelsorge sowie die interkulturellen Werte immer Priorität für Pfarrerin Stähler gehabt, was ebenso in Erinnerung bleibe wie ihre ansteckende Fröhlichkeit. Getreu dem Motto „Global denken, lokal handeln“ habe sie mit weitem Horizont die Sicht des Evangeliums in ihr Tun eingebracht, sagte der Dekan: „Du hast gute Spuren hinterlassen, und es fällt uns schwer, dich gehen zu lassen“, gab er zu. „Du wirst uns fehlen!

Pfarrerin Katharina Stähler ist am Samstag in Wallau von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer all ihrer dienstlichen Aufgaben entpflichtet worden. Die beliebte Theologin geht in den Ruhestand. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)


Pfarrerin Katharina Stähler ist am Samstag in Wallau von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer all ihrer dienstlichen Aufgaben entpflichtet worden. Die beliebte Theologin geht in den Ruhestand. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Auch Pfarrerin Sabine Bertram-Schäfer als Pröpstin für Nord-Nassau würdigte Stählers großes Engagement für die Kirche, bevor sie sie von ihren Aufgaben entpflichtete und ihr Gottes Segen zusprach. Zuvor erinnerte sie an die vielen beruflichen Stationen der scheidenden Pfarrerin nach deren Ordination in der Schweiz Anfang 1986. Als Pfarrerstochter habe sie die Botschaft von der Liebe Gottes schon als Kind aufgenommen und sei während der ersten zehn Jahre ihres Lebens in Indien vielen Religionen und Sprachen begegnet. „Es war ein großer Schatz und Gewinn, dass Sie in die EKHN kamen“, betonte die Pröpstin und dankte Stähler auch im Namen der Kirchenleitung dafür, dass sie „ihren gelebten Glaube, ihre Kraft, Lebenszeit und Begabung unserer Kirche geschenkt“ habe.

Dankbarer Applaus für die langjährige Pfarrerin von Wallau und Weifenbach: Pfarrerin Katharina Stähler ist am Samstagnachmittag in Wallau in den Ruhestand verabschiedet worden. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)


Dankbarer Applaus für die langjährige Pfarrerin von Wallau und Weifenbach: Pfarrerin Katharina Stähler ist am Samstagnachmittag in Wallau in den Ruhestand verabschiedet worden. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Sie sei dankbar für so vieles, sagte Katharina Stähler rückblickend in ihrer Predigt. Nun müsse sie loslassen lernen, doch das blühe uns allen und auch der Kirche. „Wir gehören nicht mehr zum Alltag der Menschen, und die Deutungshoheit der Kirche in Bezug auf Staatsform, Wertesystem und Kulturkreis geht verloren“, sprach sie Klartext. Der einfache Teil der Antwort darauf sei, sich weiter seines Glaubens freuen zu können, der schwierigere aber, auch die vermitteln: Die glauben wirklich daran! Das könne vielleicht gelingen, wenn man loslasse, wenn die Kirche nicht mehr festhalte an ihrer Macht und die Fenster öffne, um frischen Wind hereinzulassen, überlegte sie und zitierte Paulus mit den Worten „Ihr seid Kinder des Lichts, und die Finsternis ist dahin.“

Dankbarer Applaus für die langjährige Pfarrerin von Wallau und Weifenbach: Pfarrerin Katharina Stähler ist am Samstagnachmittag in Wallau in den Ruhestand verabschiedet worden. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)


Dankbarer Applaus für die langjährige Pfarrerin von Wallau und Weifenbach: Pfarrerin Katharina Stähler ist am Samstagnachmittag in Wallau in den Ruhestand verabschiedet worden. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Dass trotzdem oft Sorgen, Angst und Dunkelheit unser Leben und unsere Welt bestimmten, liege daran, dass Menschen meinten, selbst das Licht zu sein und über Gut und Böse, Glaube und Unglaube befinden zu können, erläuterte die Theologin. „Aber das Licht kommt von ganz woanders her“, machte sie bewusst, „und jeder von uns sollte so leben, dass andere sehen: Das ist ein Kind des Lichts!“ Und auch, wenn sie nun in den Ruhestand gehe: „Ich bleibe mit euch gemeinsam unterwegs auf der Suche nach dem richtigen Weg!“

Dank für das ökumenische Miteinander und die gute Zusammenarbeit: Kerstin Pfeiffer von der Freien evangelischen Gemeinde und Jörg Sperling für die Vereinsgemeinschaft verabschiedete sich von Pfarrerin Stähler (Mitte). (Foto: Klaus Kordesch/eöa)


Dank für das ökumenische Miteinander und die gute Zusammenarbeit: Kerstin Pfeiffer von der Freien evangelischen Gemeinde und Jörg Sperling für die Vereinsgemeinschaft verabschiedete sich von Pfarrerin Stähler (Mitte). (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Im Namen der rund 48 000 evangelischen Christen im Dekanat dankte Britta Duchardt-Linneborn als Vorsitzende des Synodalvorstands im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach für ihr segensreiches Wirken. Sie habe auch viele gesellschaftliche Themen im Kontext des evangelischen Glaubens verorten können und aus dem kirchlichen „Inner Circle“ heraus beispielsweise mit ihren Podcasts viele Menschen erreicht, zum Nachdenken und Handeln angeregt. Viel Gutes sei durch ihr Mittun auch im Nachbarschaftsraum WEB (Wallau, Eckelshausen und Biedenkopf) entstanden: „Gott hat durch dich gewirkt“, dankte die Präses.

Am Dietrich-Bonhoeffer-Haus bereitete der Evangelische Kindergarten „Unterm Regenbogen“ der scheidenden Pfarrerin einen bewegenden Abschied. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)


Am Dietrich-Bonhoeffer-Haus bereitete der Evangelische Kindergarten „Unterm Regenbogen“ der scheidenden Pfarrerin einen bewegenden Abschied. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Für die Freie evangelische Gemeinde verabschiedete sich Kerstin Pfeiffer von Pfarrerin Stähler und würdigte dankbar deren Verdienste um das ökumenische Miteinander. Sie übereichte ihr Abschiedsgeschenk zusammen mit Jörg Sperling, der für die Vereinsgemeinschaft sprach und die gute Zusammenarbeit bei vielen Veranstaltungen in Wallau lobte. „Du lebst, was du predigst!“, sagte er, bevor sich auch Kindergottesdienst und Kirchenvorstand Katharina Stähler Lebewohl sagten: „Du warst nie schlecht gelaunt und hast nie belastet gewirkt trotz allem Termindruck, darum haben wir dich beneidet“, erklärte Gudrun Stark anerkennend.

Die am Verabschiedungs-Gottesdienst Beteiligten stellten sich vor der Feier zum Erinnerungsfoto auf. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)




Die am Verabschiedungs-Gottesdienst Beteiligten stellten sich vor der Feier zum Erinnerungsfoto auf. (Foto: Klaus Kordesch/eöa)

Musikalisch bereicherten Matthias Riedesel an der Orgel, Walter Lüttecke am Piano, ein Projektchor unter der Leitung von Bernhard Lüttecke sowie Pfarrer i.R. Jörg Stähler mit seiner Gitarre den festlichen Abschiedsgottesdienst, wofür die scheidende Theologin ihnen herzlich dankte. Auch ihrem an diesem Tag für die Liturgie zuständigen Kollegen, Pfarrer Dr. Christian Pohl, dankte sie für zehn gemeinsame Jahre in den beiden Gemeinden, bevor die Gemeinde zu Kaffee und Kuchen ins Dietrich-Bonhoeffer-Haus wechselte. klk/eöa

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