02/07/2024 0 Kommentare
„Kirche ist Diakonie“: Dekanatssynode informiert sich über das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf
„Kirche ist Diakonie“: Dekanatssynode informiert sich über das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf
# DigitalesDekanat - Diakonie
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„Kirche ist Diakonie“: Dekanatssynode informiert sich über das Diakonische Werk Marburg-Biedenkopf
„Kirche lebt von Diakonie, Kirche ist Diakonie“: Mit diesen Worten hat Britta Duchardt-Linneborn als Vorsitzende der Dekanatssynode das Schwerpunktthema der Herbsttagung des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach eingeleitet. Dazu begrüßten die rund 70 Synodalen am Samstag Diakoniepfarrer Sven Kepper als Vorsitzenden des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf und Sozialberaterin Agnes Protz im Kursaal des Bad Endbacher Bürgerhauses.
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Neben den Kirchenkreisen Marburg und Kirchhain ist auch das Dekanat Biedenkopf-Gladenbach Träger des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf, das 2016 aus den Diakonischen Werken Biedenkopf-Gladenbach und Oberhessen entstand, wie Sven Kepper erläuterte. Im Landkreis verfüge das DW über zehn Standorte, vier davon im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach, nämlich die Begegnungsstätte und das Haus der Kirche in Biedenkopf, den Kleiderladen in Gladenbach und Assmanns Mühle in Gönnern, wo Diana Gillmann-Kamm mit dem „Café Hand in Hand“ im Alten- und Pflegeheim eine Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Demenz aufgebaut habe.
Die Vielfalt der unterschiedlichen Angebote wie die Sucht- und Drogenberatung, Hilfe im Alter, bei Demenz und Behinderung, Arbeit mit Geflüchteten, die Familien-, Schwangeren- und die Konfliktberatungen, die Wohnungslosen-Notfallhilfe, Lebens- und Soziale Beratung konnte Kepper in Anbetracht der Zeit nur anschneiden. Etwas ausführlicher konnte Agnes Protz die Arbeit im viermal wöchentlich geöffneten Kleiderladen schildern, in dem rund 40 Ehrenamtliche mithelfen. Zweimal monatlich gebe es einen Reparaturtreff, bei dem fast alles wieder zum Laufen gebracht werden könne, erzählte sie. Hier biete das DW auch Lebensberatung an: „Wir haben ganz viele Möglichkeiten, Menschen zu helfen“, machte die Sozialberaterin deutlich und forderte die Vertreter der Kirchengemeinden auf, hilfsbedürftige Menschen zu ihr zu schicken zu ihr zu schicken.
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Abschließend richtete Kepper den Blick in die Zukunft und erläuterte, dass das Diakonische Werk trotz rückläufiger Einnahmen und sinkender Mitgliederzahlen der Kirchen eher wachsen als kleiner werden oder den Status Quo beibehalten müsse. Das DW sei für seine Arbeit nicht nur auf kirchliche Finanzmittel angewiesen, erläuterte der Diakoniepfarrer. „Um beim Geld ausgeben und in der Verwaltung effizienter zu werden, müssen wir wachsen“, zeigte er. Er könne sich auch vorstellen, dass etwa die Kommunen oder das Land die vom DW eingesetztem Mittel aufstocken, wenn sie von den positiven Auswirkungen und vom Nutzen der diakonischen Arbeit in ihren Zuständigkeitsbereichen überzeugt seien, meinte Kepper.
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Vor der Abnahme der Jahresrechnungen 2022 und der Entlastung des Vorstände der Diakoniestationen Biedenkopf und Gladenbach berichteten deren Vorstandsvorsitzende Stefan Peter und Norbert Mai gleichlautend von den Schwierigkeiten, Personal zu finden, dass die nun altersbedingt ausscheidenden Kräfte ersetzen könne. „Wir schrumpfen im Leistungsvermögen, weil wir nicht genug Pflegekräfte bekommen“, beklagte Pfarrer Stefan Peter und kündigte an, die Diakoniestation wolle noch attraktiver als Arbeitgeber werden. Für 2022 konnte er dennoch ein positives Ergebnis in Höhe von knapp 125 600 Euro berichten. Für die Gladenbacher Station beträgt der Gewinn aus dem Jahr 2022 laut Norbert Mai etwa 202 000 Euro. Die Dekanatssynode nahm die Jahresrechungen an und stimmte dem Antrag zu, die Gewinne dem jeweiligen Eigenkapital zuzuführen.
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Zu Beginn der Synodentagung hatte nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche neben dem Bad Endbacher Bürgermeister Julian Schweitzer und René Fünders als Leiter der Regionalverwaltung Nassau Nord auch Sabine Bertram-Schäfer als Pröpstin für Nord-Nassau ein Grußwort an die Versammlung gerichtet. Mit Blick auf die aktuelle Impulspost der EKHN „Gott: Ich bin da – trotzdem!“ sagte sie, das gelte gerade auch zu Zeiten, in denen sich die Menschen immer weniger wiederfänden in ihrer Kirche. Gemeinsam mit allen drei Weltreligionen müsse man zudem auch immer wieder betonen, dass wir einen Gott haben, der für den Frieden steht, machte die Pröpstin deutlich. (klk/eöa)
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