02/07/2024 0 Kommentare
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…“ Kirchenvorstände diskutieren bei Dekanatstagung über „gute“ Gottesdienste
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…“ Kirchenvorstände diskutieren bei Dekanatstagung über „gute“ Gottesdienste
# DigitalesDekanat - Gemeinsam im Dekanat
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„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind…“ Kirchenvorstände diskutieren bei Dekanatstagung über „gute“ Gottesdienste
Gottesdienste können richtig Spaß machen! Im besten Falle so viel, dass man gerne am nächsten Sonntag wieder hingeht. Und es ist gar nicht so schwer, eine einladende und begeisternde Gottesdienstfeier vorzubereiten, wie die mehr als 70 Kirchenvorstände und Pfarrer aus dem Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach jetzt bei einer Tagung zum Thema erlebt haben.
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Was macht einen „guten“ Gottesdienst aus? Darüber haben sich rund 70 Kirchenvorstände jetzt bei einer Dekanatstagung mit den „Impulsgebern“ Esther Reininghaus-Cremers und Daniel Cremers ausgetauscht. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Das Pfarrerehepaar Esther Reininghaus-Cremers und Daniel Cremers – die neben ihrer Pfarrstelle in Lahnau-Waldgirmes die neue „Impulsstelle Gottesdienst“ im Dekanat innehaben, konnte den Teilnehmern bei der Tagung in der Freizeit- und Bildungsstätte (FBS) des Dekanats in Holzhausen am Hünstein jede Menge Anregungen, Impulse und Ideen an die Hand geben, ohne dabei belehrend zu wirken: Mit den „Neun persönlichen Thesen, was ein `guter´ Gottesdienst ist und braucht“, setzten sich die aus fast allen Kirchengemeinden des Dekanats stammenden Besucher – unter ihnen auch viele Lektoren und Prädikanten, die eigenständig Gottesdienste leiten dürfen – in Arbeitsgruppen auseinander. Dabei berichteten sie nicht nur von ihren eigenen Erfahrungen mit guten und weniger guten Gottesdienstfeiern in ihren Heimatgemeinden, sondern entwickelten vielfach auch eigene Ideen.
„Ein „guter“ Gottesdienst ist keine elitäre Insider-Veranstaltung und setzt wenig bis kein gottesdienstliches Können voraus“: Pfarrer Daniel Cremers und seine Frau, Pfarrerin Esther Reininghaus-Cremers, diskutierten mit den gut 70 Teilnehmern in Holzhausen/H. über „gute“ Gottesdienste. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
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Mit rund 70 Teilnehmern war die jährliche Dekanatstagung zum Thema „Gottesdienst“ sozusagen ausgebucht. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Dabei war schnell klar – und auch das war eine der Thesen der beiden Impulsgeber – dass es nicht „den einen guten Gottesdienst“ gibt, sondern dass die Wirklichkeit idealerweise aus einem Nebeneinander vieler guter Gottesdienste besteht, die sich in Zielgruppe, Uhrzeit, Ort, inhaltlicher Ausrichtung und atmosphärischer Gestaltung unterscheiden.
In Arbeitsgruppen diskutierten die Kirchenvorstände die neun Thesen, tauschten ihre Erfahrungen aus und entwickelten eigene Ideen. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Gemein sollte allen „guten“ Gottesdiensten sein, dass sie nah bei den Menschen sind: Am besten sind sie weder eine Insider-Veranstaltung, die Kenntnisse über die Abläufe voraussetzt, noch lassen sie die Besucher unbeteiligt: So könne es Gottesdienste geben ganz ohne Predigt, biblische Lesung und Glaubensbekenntnis, aber nie ohne Formen des Gebets, der Verkündigung und der Segnung, waren sich die Diskutierenden einig.
In Arbeitsgruppen diskutierten die Kirchenvorstände die neun Thesen, tauschten ihre Erfahrungen aus und entwickelten eigene Ideen. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Wie ein Gottesdienst mit Beteiligung aussehen kann, erlebten die Kirchenvorstände nach der Tagung beim Abschluss-Gottesdienst in der Auferstehungskirche Holzhausen. Neben modernen Liedern, die Dekanatskirchenmusikerin Rut Hilgenberg am E-Piano begleitete, bildete vor allem eine „offene Zeit“ den Mittelpunkt der Feier.
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Auch eine Form der Gottesdienst-Beteiligung: An einer der Stationen konnten die Besucher ihre Fürbitten auf Zettelchen in einer Klagemauer“ hinterlassen. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Zu meditativer Instrumentalmusik konnten die Besucher dabei an verschiedenen Stationen in der Kirche beispielsweise in kleiner Runde das Abendmahl feiern, sich von Esther Reininghaus-Cremers und Daniel Cremers einen Segen zusprechen lassen, ein Zettelchen mit einer persönlichen Fürbitte in einer „Klagemauer“ hinterlassen, ein Licht anzünden und mit einem kurzen Gebet auf dem Altar abstellen oder sich „Kraftstoff“ in Gestalt eines Bibelverses aus einer nachgebauten Tankstellen-Zapfsäule abholen.
„Kraftstoff“-Tankstelle: Hier gab es ermutigende Bibelverse für die Gottesdienst- und Tagungsbesucher. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
„Probiert das alles mutig aus und haltet auch den Gegenwind aus“, machten die beiden Referenten, die sich gerne auch in die Gemeinden und Nachbarschaftsräume einladen lassen, der Runde abschließend Mut. Dekan Andreas Friedrich dankte nicht nur Esther Reininghaus-Cremers und Daniel Cremers, sondern auch allen Besuchern fürs Teilnehmen den ganzen Samstag über sowie dem Küchenteam des FBS für die hervorragende Bewirtung der Gäste. (klk/eöa)
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