02/07/2024 0 Kommentare
Durch das Band des Friedens: Viele Kirchengemeinden haben am Freitag Weltgebetstag gefeiert
Durch das Band des Friedens: Viele Kirchengemeinden haben am Freitag Weltgebetstag gefeiert
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Durch das Band des Friedens: Viele Kirchengemeinden haben am Freitag Weltgebetstag gefeiert
In vielen Kirchengemeinden ist am Freitag mit ökumenischen Gottesdiensten der Weltgebetstag gefeiert worden. Das Motto „…durch das Band des Friedens“ zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Feiern, die sich inhaltlich in diesem Jahr mit Palästina und vor allem der Situation der Frauen dort auseinandersetzten.
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Mit einer kurzen Vorstellung des Landes, dessen völkerrechtlicher Status bis heute nicht geklärt ist, stieg bei dem Gottesdienst in Bottenhorn das aus Heidi Fey, Karin Filippi, Silke Ufkes, Karin Lixfeld und Christine Zimmermann bestehende Vorbereitungsteam ins Thema ein. Dabei gingen die jeweiligen Rednerinnen beispielsweise auf die große Bedeutung der oft jahrhundertealten Olivenbäume für die Palästinenser ein, deren Ernte nicht selten von radikalen israelische Siedlern verhindert wird, die die Bauern von ihren Plantagen und Feldern fernhalten.
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„Menschheitsfriedenstraum“: Die Sehnsucht nach Frieden für Israelis und Palästinenser fand immer wieder Ausdruck in der Feier. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Auch sonst ist das Miteinander von Israelis und Palästinensern nicht erst seit dem blutigen Überfall vom 7. Oktober nicht einfach. Den Anschlägen der Hamas begegnet Israel beispielsweise mit einer bis zu acht Meter hohen Sperrmauer zwischen den eigenen und den palästinensischen Gebieten, wobei oft auch deren Flächen durch die Grenzanlagen abgeschnitten werden, wie die Frauen erläuterten. Die Grenze könne nur an Checkpoints passiert werden, wofür es verschiedenste Erlaubnis-Formulare gebe, die auch bei den über 100 000 Palästinensern, die in Israel arbeiten, jedes Mal kontrolliert würden, wie das Frauenteam ausführte.
Palästina und die Situation der Frauen dort stand im Fokus der weltweiten Gebetstreffen, die traditionell immer am ersten Freitag im März stattfinden. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Wasser sei äußerst knapp; nicht erst seit dem Krieg im Gazastreifen leidet vor allem die Zivilbevölkerung massiv darunter. Weder dort noch im Westjordanland existiere eine kontinuierliche Wasserversorgung. Der Jordan sei nur noch ein schmutziges Rinnsal, da rund 95 Prozent des Wassers von den Anrainern vorher abgeleitet werde, erfuhren die rund 40 Besucherinnen, zu denen sich auch einige Männer gesellten. Trotzdem sei der Anbau von Zitrusfrüchten, Gemüse und Oliven der Haupterwerb der Menschen in Palästina, von denen nur zwischen 1,5 und 3,5 Prozent noch Christen sind. Die Bildung habe für die Palästinenser eine große Bedeutung, was sich unter anderem an einer Alphabetisierungsrate von 97 Prozent zeige.
Heidi Fey, Karin Filippi, Silke Ufkes, Karin Lixfeld und Christine Zimmermann gestalteten den WGT-Gottesdienst in Bottenhorn. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Auch durch die eingängigen, oft landestypisch instrumentierten Lieder und die von Palästinenserinnen formulierten Gebete und Texte kamen die Besucherinnen dem Land näher. Die Verbundenheit mit den Frauen in Palästina fand ihren Ausdruck auch durch eine Aktion zu dem Motto-Lied „Durch das Band des Friedens“, zu dem sich alle miteinander durch blaue Bänder verbanden. Außerdem las das Vorbereitungsteams drei von Frauen aus Palästina formulierte Vorstellungen ihres Lebens und ihrer Lebensbedingungen vor, was nachhaltigen Eindruck hinterließ.
Leckere landestypische Speisen gab es nicht nur in Bottenhorn im Anschluss an dem WGT-Gottesdienst. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)
Nach der Feier waren vielerorts – und so auch im Bottenhorner Gemeindehaus – alle Gäste noch zu Getränken und landestypischen Gerichten eingeladen. Dabei kamen die Gäste ins Gespräch über das Gehörte und tauschten sich über ihre Eindrücke aus. (klk/eöa)
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