02/07/2024 0 Kommentare
Über politisches Engagement und Frauen in der Kommunalpolitik: Podcast "Schon mal dran gedacht?"
Über politisches Engagement und Frauen in der Kommunalpolitik: Podcast "Schon mal dran gedacht?"
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Über politisches Engagement und Frauen in der Kommunalpolitik: Podcast "Schon mal dran gedacht?"
Am vergangenen Sonntag, am 14. März, wurden in Hessen die kommunalen Vertretungen gewählt. Rund 4,7 Millionen Bürger:innen waren wahlberechtigt. Tausende von Menschen standen zur Wahl.
Pfarrerin Katharina Stähler spricht in der elften Episode ihres Podcasts "Schon mal dran gedacht? - Fragen der Gesellschaftlichen Verantwortung im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach" mit Monika Heuser-Fischbach, die der Gemeindevertretung in Dautphetal angehört und lange Jahre Ortsvorsteherin in Wolfgruben war.
Katharina Stähler stellt als Erstes eine Frage, die sich viele Menschen stellen: Warum tust du dir das an?
Monika Heuser-Fischbach erzählt von ihrer Motivation, sich politisch zu engagieren. Sie habe schon früh damit angefangen, schon in der Schulzeit. Ein besonderer Ansporn seien ihre beiden Großväter gewesen, die mit ihren schmerzlichen Erfahrungen aus der Nazi-Diktatur betont hätten, dass Demokratie nicht selbstverständlich sei, sondern wofür immer wieder gekämpft werden müsse.
15 Jahre lang war Monika Heuser-Fischbach Ortsvorsteherin an ihrem Heimatort. Als Frau so eine politische Position einzunehmen, entspricht keineswegs der Norm.
Nach einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus dem Jahr 2011 liegt der Frauenanteil in den Kommunalparlamenten in Deutschland im Schnitt bei 25%. Allerdings sind es in den Großstädten bis zu 40%, d.h. in den ländlichen Regionen weit unter diesen 25%. Je kleiner und ländlicher die Kommune, desto geringer ist der Frauenanteil in den Parlamenten. Das bestätigen die Zahlen der Kandidatinnen, die sich in den Kommunen im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach bei der Kommunalwahl 2021 haben aufstellen lassen.
Monika Heuser-Fischbach berichtet von Schwierigkeiten, die sie als Kommunalpolitikerin hatte, erzählt aber auch, dass sie nach wie vor eine große Motivation verspüre, sich für die Bürger:innen einzusetzen. Sie habe in all den Jahren viele interessante Erfahrungen machen können.
Die Frage, wie sich ihr Christsein zu ihrem politischen Engagement verhält, beantwortet Monika Heuser-Fischbach damit, dass sich für sie diese Frage nicht stelle. Als Christin sei sie Politikerin und als Politikerin ja auch Christin. Das gehöre für sie beides zusammen.
Zum Schluss erzählt Monika Heuser-Fischbach noch eine Besonderheit aus ihrer langjährigen Erfahrung als Kommunalpolitikerin, nämlich dass sie auch einmal eine Urnenbeisetzung durchführen musste. Das habe zu ihrer Verwunderung zum Arbeitsbereich einer Ortsvorsteherin gehört, wenn der/die Verstorbene weder unter Beteiligung einer Kirche oder einer Gemeinschaft beerdigt werden sollte.
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