02/07/2024 0 Kommentare
Erste Übersicht Kirchenvorstandswahl: Viele Besucher in Wahllokalen, viele Brief- und Online-Wähler
Erste Übersicht Kirchenvorstandswahl: Viele Besucher in Wahllokalen, viele Brief- und Online-Wähler
# Neuigkeiten

Erste Übersicht Kirchenvorstandswahl: Viele Besucher in Wahllokalen, viele Brief- und Online-Wähler
DEKANAT.Eine gute Wahlbeteiligung hat sich am heutigen Sonntag bei den Kirchenvorstandswahlen in fast allen Kirchengemeinden des Dekanats Biedenkopf-Gladenbachabgezeichnet. Durch die vielerorts gebotene Möglichkeit zur Online- oder Briefwahl dürfte die Stimmenzahl deutlich über der bei der letzten Wahl 2015 liegen.
Durchschnittlich zehn Prozent betrug einer nicht repräsentativen ersten Umfrage zufolge der Anteil derjenigen, die übers Internet oder per Briefwahl ihre Stimmen abgegeben haben. In den meisten Wahllokalen kam es mitunter sogar zu kleinen Warteschlangen, da sich immer nur wenige Menschen zeitgleich darin aufhalten durften.

"Ja, es läuft wirklich gut", berichtete Petra Dersch in Hatzfeld/Eder. Zugleich habe es im Vorfeld schon viele Online- und Briefwähler gegeben, bestätigte sie den Trend. Ihr Mann Peter Dersch, Pfarrer in Hatzfeld und Holzhausen fand dafür auch eine naheliegende Erklärung: Es ist ja sonst noch nichts, wir sind ja noch in Stufe Zwei", gab er zu bedenken: "Da sind die Wahlen für die Leute ein richtiges Event". Zum Gottesdienst sei die Kirche "ausgebucht" beziehungsweise alle reservierbaren Plätze vergeben gewesen, nach der Öffnung des Wahllokals anschließend habe sich sogar eine Warteschlange gebildet, sagte er.
Viele Menschen hätten wohl auch das schöne Wetter für einen Sonntagsspaziergang zum Wahllokal genutzt, ergänzte seine Kollegin, Pfarrerin Michaela Frischholz, die am Nachmittag mit dem Wahlvorstand in der schattigen Kirche Frohnhausen die Wähler willkommen hieß. Sie hatte in ihrer Gemeinde allerdings kaum Briefwähler zu verzeichnen, schätzte die Wahlbeteiligung am Nachmittag aber bereits auf rund 20 Prozent - auch dies eine Zahl, die am Sonntag öfter zu hören war.

Zur Mittagsstunde ging der Besuch in den Wahllokalen allerdings vielerorts spürbar zurück, auch im Wichernhaus in Bischoffen. "Mittagessenszeit", war Heidi Stolz, Thomas Bieber und Liane Nix klar, die die erste Wahlhelfer-"Schicht" übernommen hatten.
„Wir haben uns nicht gelangweilt bislang“, meinte Ria Pfeiffer im Gemeindehaus Buchenau, bevor sie gleich den nächsten Wahlzettel aushändigen konnte. Von den rund 1300 Stimmberechtigten hätten etwa 200 schon per Briefwahl abgestimmt. Auch in den Gladenbacher Martinskirche herrschte ein ständiges Kommen und Gehen, wie überall Corona-konform mit einem vorgegebenen Laufweg und getrennten Ein- und Ausgang. Wer keine Maske dabei hatte, konnte eine vor Ort bekommen; ebenso wie bei Bedarf einen Schnelltest. „Wir hatten sehr viel Briefwahl“, berichtete Anne Klein in Gladenbach. Das deckt sich mit den Stimmen in den anderen Gemeinden: Durchschnittlich zehn Prozent der Wählenden haben online oder per Briefwahl abgestimmt. Dort fand um 14 Uhr neben der Martinskirche ein Open-Air-Gottesdienst statt, vor und nach dem ebenfalls viele noch ihre Kreuzchen machten.

In Niederdieten tauchten entgegen des Trends tagsüber nicht viele Wähler auf: Nur wenig mehr als 30 Striche wies die Zählliste auf. "Hoffen wir, dass es in den anderen Gemeindeorten Oberdieten und Achenbach besser war", tröstete sich Britta Duchardt-Linneborn, die in dieser Gemeinde wohnhafte Vorsitzende der Dekanatssynode, die mit Doris Herzberger die zweite Dienstzeit am Nachmittag übernommen hatte.

"Es gibt Wichtigeres als Sieger und Gewinner, wie das Finnland-Dänemark-Spiel am Samstag wieder einmal unter Beweis gestellt hat", erklärte Dekan Andreas Friedrich, der am Abend um 18 Uhr nach der Schließung der Wahllokale in Wommelshausen das Prüfen und Auszählen der Wahlscheine begleitete. "In der Gemeinde Jesu Christi sind Sieger und Verlierer unmöglich, denn niemand kandidiert auf eigene Rechnung", sagte Friedrich. "Wir folgen seinem Wahlprogramm, seinem klaren Auftrag, und dabei werden alle miteinander gebraucht!" In Wommelshausen sieht man das offensichtlich genauso: Hier waren alle Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteheraus der letzten Legislaturperiode nämlich noch einmal angetreten. Die Wahlbeteiligung lag hier bei 20,2 Prozent: 92 Stimmen von möglichen 454 waren abgegeben worden.
Das vorläufige Endergebnis und die Namen der Gewählten in alphabetischer Reihenfolge veröffentlichen wir hier auf der Seite in einem separaten Artikel. (klk/eöa)
Kommentare