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Synode: Das Wichtigste zur letzten Tagung der I. Dekanatssynode im Dekanat BiG
Synode: Das Wichtigste zur letzten Tagung der I. Dekanatssynode im Dekanat BiG
Synode: Das Wichtigste zur letzten Tagung der I. Dekanatssynode im Dekanat BiG
# DigitalesDekanat - Gemeinsam im Dekanat
Veröffentlicht am Samstag, 6. November 2021 18:16
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© Klaus Kordesch / eöa
Synode: Das Wichtigste zur letzten Tagung der I. Dekanatssynode im Dekanat BiG
- Die Dekanatssynode des Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach hat in Friedensdorf getagt. Es war nach sechs Jahren die letzte Sitzung der I. Dekanatssynode. Am 22. Januar 2022 konstituiert sich die II. Dekanatssynode.
- Im Kurzgottesdienst vor Beginn der Tagung predigte Pfarrer Timo Garthe über ein Erlebnis aus seiner Zeit in Indonesien: Ein toter Ochsenfrosch habe in einer Zisterne liegend die Frischwasserversorgung im Haus unterbrochen, obwohl der Speicher randvoll war. Mangel trotz des überfließenden Angebots, das erlebten wir hierzulande und heute auch, sagte Garthe. Die Menschen würden sich nach Spiritualität sehnen und seien auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens, ohne den gegenwärtigen Christus und seine Liebe zu erkennen.
- Die Kollekte zugunsten eines Wasserbauprojekts in Tansania, das durch die Partnerschaftsarbeit des Dekanats gefördert wird, ergab 536,50 Euro.
- Gruß- und Dankesworte für das Engagement der ehrenamtlichen Gemeindevertreter kamen unter anderen von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer, Präses Britta Duchardt-Linneborn und Dekan Andreas Friedrich. Grußworte sprachen Rene Fünders als Leiter der Regionalverwaltung Nassau Nord, Dautphetals Bürgermeister Bernd Schmidt und Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer.
- Die Pröpstin thematisierte die Umstände durch Corona, aber auch den Klimawandel und den Zukunftsprozess „ekhn2030“ als die großen Aufgaben, die für Kirche jetzt anstünden, und lobte, dass das Dekanat mit dem Bilden der Nachbarschaftsräume schon so weit sei.
- Bürgermeister Schmidt bezeichnete es in seinem Grußwort als „Aufgabe von Kirche und Gemeinde, wieder mehr Menschlichkeit in das gesellschaftliche Miteinander zu bringen“. Corona habe nicht nur Abstandsregeln gebracht, sondern auch mehr Egoismus und Kälte.
- René Fünders als Leiter der Regionalverwaltung Nassau Nord erinnerte an die vielen Veränderungen, die in der Verwaltung vollzogen wurden, vor allem die Einführung der Doppik. Er dankte für Geduld, Mitdenken und –tragen.
- Wahlen: Bernd Müller vertritt Gerd Münscher in der Verbandsvertretung des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf, Joachim Strauch ist Vertreter für Karl Otto Hainbach. Die Wahl erfolgte einstimmig.
- Haushalt: Vera Weimar, Leiterin der Finanzabteilung der Regionalverwaltung Nassau Nord, stellte den Haushaltsplan 2022 des Dekanats und des Fachbereichs Kindertagesstätten und Familienzentren vor. Der Ergebnishaushalt für das Dekanat umfasst rund 2,5 Millionen Euro, der für die Kindertagesstätten mehr als 15 Millionen Euro. Die etwa 66 anwesenden der rund 90 Synodalen verabschiedeten das Zahlenwerk mit großer Mehrheit bei nur einer Enthaltung. Präses Durchardt-Linneborn hob lobend hervor, dass die Synode sonst über den Haushalt für das laufende Jahr immer erst zur Frühjahrssynode habe abstimmen können.
- Die sogenannte Dekanatskollekte am 22. Mai 2022 wird für den Dekanatskirchentag am 26. Juni 2022 in Gladenbach verwendet, die zum Ersten Advent 2023 für die Freizeit- und Bildungsstätte (FBS) des Dekanats in Holzhausen/H.
Der Rückblick auf die Amtszeit der I. Dekanatssynode durch Präses Britta Duchardt-Linneborn und Dekan Andreas Friedrich umfasste die Zeit von der Fusion 2016 bis heute und Ausblick beispielsweise auf den Dekanatskirchentag am 26. Juni 2022 in Gladenbach. Das Denken in zwei verschiedenen Dekanaten sei schnell Geschichte gewesen und spiele heute keine Rolle mehr, erklärte die Präses.
Zusammen mit dem Dekan erinnerte sie an personelle Veränderungen, ebenso an den als Anbau an die Regionalverwaltung in Niedereisenhausen entstandenen neuen Dekanatssitz, das Bilden der Nachbarschaftsräume seit 2018, die Pfarrstellenentwicklung – vor allem die Kürzungsvorgabe um drei Stellen, von36,5 auf 33,5 bis 2025. Es werde je eine halbe Stelle in den Nachbarschaftsräumen wegfallen.
Weitere Themen waren das Gemeindepädagogische Konzept, nach dem sich Nachbarschaftsräume und Dekanat die Finanzierung der Gemeindepädagogen teilen, die neue Stelle „mittendrin“ mit Angeboten für 25- bis 55-Jährige, die Kirchenmusik, die Themenjahre, Visitationstage und die „Freiburger Studie“, auf die unter anderem der Zukunftsprozess ekhn2030 reagiert.
- Duchardt-Linneborn und Andreas Friedrich erinnerten auch an die Corona-Lockdowns mit vielen Angeboten in den Gemeinden, um den Kontakt nicht abreißen zu lassen, die von vielen digitalen Angebote aus dem Dekanat wie „Ein paar Minuten Zuversicht“, Podcasts oder einem Video-Adventskalender ergänzt worden seien. „Wir wollen digital auch weiter auf Sendung sein“, kündigte der Dekan an: „Wir erreichen viele Menschen über diese Kanäle, die wir nicht in Kirche und Gemeindehaus sehen.“
Außerdem blickten Präses und Dekan auf die Kindergartenträgerschaft des Dekanats, der 17 Einrichtungen mit mehr als 1300 Betreuungsplätzen und knapp 400 MitarbeiterInnen angehören und die Freizeit- und Bildungsstätte (FBS): „Dieses Haus ist ein großer Segen, aber das hat seinen Preis“, sagte Friedrich. Ob die FBS zukunftsfähig zu betreiben sei, werde man 2023 oder 2024 feststellen. Auch die Fach- und Profilstellen, die Tansania-Partnerschaftsarbeit, den Neujahresempfang 2019 und die Kirchenvorstandswahlen in diesem Jahr, den Zukunftsprozess ekhn2030 und die Jugend ejuBiG mit ihrer Vielzahl an Angeboten wie Jugendgottesdienste, Jugendbibelwochen und Freizeiten fanden sich im Rückblick wieder.
Besondere Aufmerksamkeit verlange das Gewaltpräventionsgesetz, das nun mit den Gemeinden aktiv abgearbeitet werden müsse. Auch der Gebäudeentwicklungsplan – im Dekanat gibt es 178 kirchliche Gebäude, davon 81 Kirchen - sei bei sinkenden Mitgliederzahlen eine „sehr, sehr große Herausforderung“. Nachdenken müsse man zudem über die rückläufigen Gottesdienstbesuche. Trotz gut besuchter Auto-, Fahrrad- und Pilgergottesdiensten unter freiem Himmel sei das Gottesdienstfeiern nicht mehr selbstverständlich für viele Menschen. „Wieder einsteigen wie vor Corona wird nicht funktionieren“, sagte Friedrich und stellte auch die Frage, wie mit immer weniger Pfarrpersonal regelmäßig Gottesdienst gefeiert werden könne, wie wichtig dies den Menschen sei und was passieren müsse, damit sie wieder begeistert sind. „Wir haben zu viele Kirchen, aber zu wenig Kirche!“, zitierte Friedrich abschließend den Limburger Bischof Georg Bätzing. - Termine
22. Januar 2022: Konstituierende Synode II. Dekanatssynode, 9 Uhr
19. März 2022: Synode, 9 Uhr
26. Juni 2022: Dekanatskirchentag in Gladenbach (DKT22.de)
5. November 2022: Synode, 9 Uhr
- Präses Britta Duchardt-Linneborn dankte allen Mitwirkenden, insbesondere den Synodalen, die die I. Dekanatssynode mit Ihrem Dienst begleitet haben. Für manche ist es nach vielen Jahren die letzte Synode, diesen Synodalen galt ein besonderer Dank. Manche werden im Januar wieder dabei sein. Für alle wartete am Ausgang eine kleine Anerkennung des Dienstes. Dekan Andreas Friedrich beendete die Sitzung mit Gebet und Segen.
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