02/07/2024 0 Kommentare
„Kirche gewinnt, wenn sie sich auf das Wesentliche konzentriert“: Dekanatssynode wählt und konstituiert sich digital
„Kirche gewinnt, wenn sie sich auf das Wesentliche konzentriert“: Dekanatssynode wählt und konstituiert sich digital
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„Kirche gewinnt, wenn sie sich auf das Wesentliche konzentriert“: Dekanatssynode wählt und konstituiert sich digital
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Die II. Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach hat ihre Arbeit aufgenommen. Das Gremium konstituierte sich am Samstag per Videokonferenz und wählte seinen Vorstand. Britta Duchardt-Linneborn wurde mit großer Mehrheit als Vorsitzende der Dekanatssynode im Amt bestätigt.
In den Dekanatssynodalvorstand (DSV), der in der kommenden sechsjährigen Legislaturperiode die Geschäfte des Dekanats zwischen den Sitzungen der Synode führt, wählten die Synodalen Klaus-Uwe Becker aus Eifa, Silvia Finger (Bromskirchen), Catherine Debus-Donges (Eckelshausen), Werner Reitz (Breidenbach), Christoph Scheu (Dautphe) und Renate Seibel-Kretz (Biedenkopf) als Gemeindemitglieder. Seitens der Pfarrerinnen und Pfarrer wurden Annika Fröhlich (Kooperationsraum Breidenbacher Grund), Dr. Frank Rudolph (Niederweidbach), Olaf Schmidt (Gönnern) und Oliver Schönfeld (Bromskirchen) gewählt. Für die Position des stellvertretenden DSV-Vorsitzenden – die bisherige Stellvertreterin Liesel Hallenberger war nicht mehr angetreten – fand sich noch kein Kandidat.
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Die amtierende Präses hatte eingangs dem bisherigen DSV für seine Arbeit gedankt und die knapp 90 digital teilnehmenden Gemeindevertreter begrüßt, viele von ihnen im vergangenen Jahr neu in ihre Kirchenvorstände gewählt. Außerdem sahen sich bis zu 30 Gäste über den YouTube-Kanal des Dekanats die Liveübertragung an. „Eine Synode soll ein Abbild der Gemeinden und der Gesellschaft in ihrer Vielfalt sein“, sagte sie: „Sie als Synodale vertreten ihre Kirchengemeinde in vielen Bereichen und werden sich mit vielen interessanten und wichtigen Themen auseinandersetzen in den kommenden sechs Jahren.“
In ihrer Vorstellungsrede hatte Britta Duchardt-Linneborn die Synodalen dazu aufgerufen, sich intensiv mit dem Prozess „ekhn2030“ zu befassen und nicht entmutigen zu lassen: „Das ist nicht nur eine Anleitung zum Sparen, sondern auch der Versuch eines gemeinsamen Weges“, bekräftigte sie. Die Auswirkungen würden zwar bis in jede Gemeinde zu spüren sein: „Das heißt aber nicht, dass Kirche nur verliert. Ich glaube, sie kann letztlich gewinnen, indem sie sich auf das Wesentliche konzentriert“, gab sie den Abgesandten der 47 Kirchengemeinden im Dekanat mit auf den Weg.
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Sie selbst habe nach wie vor Interesse an der Vielfältigkeit ihres Ehrenamts, trotz aller Herausforderungen: „Ich habe sehr, sehr viel lernen dürfen über kirchliche Strukturen, Umgang, die Diversität und die Besonderheiten unseres Dekanats, die Vielfältigkeit seiner Regionen, über unterschiedliche Religiösität“, sagte Britta Duchardt-Linneborn: „Und trotzdem gibt es noch so viel zu wissen und zu lernen.“ Die Präses wurde mit 95 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt. Zusammen mit Dekan Andreas Friedrich und der Stellvertretenden Dekanin Christina Ronzheimer befand sie sich mit einem Technikteam um Dekanatsjugendreferent Klaus Grübener in der Freizeit- und Bildungsstätte (FBS) des Dekanats in Dautphetal-Holzhausen, das auch die vielen Online-Wahlen souverän managte.
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Neu zu wählen waren auch die vier Synodalen, die das Dekanat in der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vertreten. Barbara Schmidt-Stutzke (Damshausen), Rüdiger Weyer (Wallau) und Michael Zollenkopf (Hatzfeld/E.) tun dies als Gemeindemitglieder; als Pfarrer wurde Matthias Ullrich (Gladenbach und Erdhausen) in die Landessynode gewählt. Judith Bitterlich (Weidenhausen), Detlef Ruffert (Niedereisenhausen), Wolfgang Wege (Runzhausen) und Pfarrer Dr. Frank Rudolph (Niederweidbach) vertreten sie.
In den Verbandsvorstand der Regionalverwaltung Nassau Nord entsendete die Synode Pfarrer Peter Dersch (Hatzfeld und Holzhausen/Eder) und Hermann Henkel (Friedensdorf). Pfarrer Stefan Peter, Liesel Hallenberger, Karin Noll und Bernd Strieder wurden als Vorstände der Diakoniestation Biedenkopf bestätigt. Von Amts wegen gehört auch die stellvertretende Dekanin Christina Ronzheimer zum Vorstand. In den Vorstand der Diakoniestation Gladenbach wiedergewählt wurden Norbert Mai, Wolfgang Freitag, Pfarrer Axel Henß und Christiane Wiesenäcker. Marco Schuppner gehört dem Gremium neu und Dekan Andreas Friedrich qua Amt an.
Dem digitalen Charakter der Tagung fiel die eigentlich für die geplante Verleihung der Silbernen Ehrennadel der EKHN an die bisherige Stellvertretende Präses Liesel Hallenberger, Karl-Heinz Schneider als ausscheidendes DSV-Mitglied und Detlef Ruffert als Mitglied der Landessynode zum Opfer. Sie wird voraussichtlich am Freitag, 3. Juni, nachgeholt, wenn ab 18 Uhr auch der neue DSV von Pröpstin Sabine Bertram-Schäfer eingeführt wird. Grund zur Freude gab es indes wenigstens für Liesel Hallenberger: Begleitet von Dekanatskirchenmusikerin Rut Hilgenberg schickte die Synode musikalische Glückwünsche in Gestalt eines Geburtstagsständchens ins Edertal.
Die nächste Tagung der II. Dekanatssynode ist am Samstag, dem 19. März, ab 9 Uhr, voraussichtlich ebenfalls digital. Dann folgt die Sommersitzung am 3. Juni ab 18 Uhr. Die Herbstsynode ist angesetzt für Samstag, 5. November. (klk/eöa)
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