"Das Evangelium in seiner klarsten Form verkündet": DSV bekundet Solidarität mit Bischöfin Mariann Edgar Budde

"Das Evangelium in seiner klarsten Form verkündet": DSV bekundet Solidarität mit Bischöfin Mariann Edgar Budde

"Das Evangelium in seiner klarsten Form verkündet": DSV bekundet Solidarität mit Bischöfin Mariann Edgar Budde

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"Das Evangelium in seiner klarsten Form verkündet": DSV bekundet Solidarität mit Bischöfin Mariann Edgar Budde

Der Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach hat in seiner Sitzung am 5. Februar seine Solidarität mit Bischöfin Mariann Edgar Budde erklärt. Die anglikanische Bischöfin hatte in ihrer Predigt beim Gottesdienst zur Einführung von US-Präsident Trump diesen um Barmherzigkeit gegenüber den Schwachen der Gesellschaft gebeten. Der neue US-Präsident forderte anschließend von Budde und ihrer Kirche eine Entschuldigung.

Traditionell gibt es in den USA zur Amtsübernahme eines Präsidenten auch einen Gebetsgottesdienst. In der National Cathedral in Washington nahmen am 21. Januar Präsident Donald Trump und sein Gefolge in der ersten Reihe Platz, um zu beten und den Predigten und Gebeten der Kirchenvertreter zuzuhören.

Die anglikanische Geistliche Mariann Edgar Budde, seit 2011 Bischöfin der Episcopal Diocese of Washington der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika,

nutzte die Gelegenheit, um dem neuen US-Präsidenten ins Gewissen zu reden. Bei ihrer Predigt appellierte sie an Trump, Barmherzigkeit gegenüber den Menschen im Land zu üben, die nun in Angst lebten. Sexuelle Minderheiten fürchteten nun teilweise um ihr Leben, erklärte die Bischöfin. Auch seien die meisten der Immigranten, die in den USA vor allem die "schmutzigen und harten Arbeiten" erledigten, keine Kriminellen. Sie bat Trump, jenen zu helfen, die vor Krieg und Verfolgung flüchteten. Er möge sich barmherzig zeigen: Kinder hätten Angst, dass ihnen die Eltern weggenommen würden.

Trump bezeichnete den Gottesedienst später als „sehr langweilig“ und diskreditierte Bischöfin Budde auf seiner Plattform "Truth Social" als „linksradikale Hardlinerin und Trump-Hasserin“. Sie und ihre Kirche müssten sich bei ihm entschuldigen. Budde erklärte daraufhin, sie werde sich nicht dafür entschuldigen, für andere um Barmherzigkeit gebeten zu haben. Außerdem werde sie weiter für den Präsidenten beten, sagte sie der Nachrichtenagentur AP.

Der Wortlaut des Schreibens, das der DSV am 5. Februar beschlossen hat:

Sehr geehrte Frau  Bischöfin Budde,

als engagierte Menschen des Glaubens bringen wir, die Mitglieder des Dekanatssynodalvorstandes des Ev. Dekanates Biedenkopf-Gladenbach in der Ev. Kirche Hessen-Nassau, unsere Dankbarkeit und unsere Solidarität für Ihre Worte während des Gottesdienstes nach der Amtseinführung in Anwesenheit des Präsidenten der Vereinigten Staaten und anderer Vertreter der neuen Regierung in der National Cathedral am 21. Januar 2025 zum Ausdruck.

In Ihrer Predigt sind Liebe und Sorge für die Schwächsten unter uns zum Ausdruck gebracht und das Evangelium in seiner klarsten Form verkündet worden. Was Sie gepredigt haben, war mutig und richtungsweisend. Und es war tief verwurzelt in unserer gemeinsamen Glaubenstradition. Vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen sind Ihre Worte auch für uns eine wichtige Botschaft und Erinnerung an unseren Auftrag als Christinnen und Christen. Als Leitungsgremium werden wir unsere Gemeinden ermutigen, diese Botschaft zu teilen und für Barmherzigkeit und Nächstenliebe einzustehen.

Den Worten am Ende Ihrer Predigt schließen wir uns uneingeschränkt an:

"Unser Gott lehrt uns, dass wir dem Fremden gegenüber barmherzig sein sollen… . Möge Gott uns die Kraft und den Mut geben, die Würde eines jeden Menschen zu achten, einander in Liebe die Wahrheit zu sagen und demütig miteinander und mit unserem Gott umzugehen, zum Wohle aller Menschen in diesem Land und in der Welt."

In der Liebe Christi
Der Dekanatssynodalvorstand des Ev. Dekanats Biedenkopf-Gladenbach

Steffenberg-Niedereisenhausen, den 5. Februar 2025

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