20/11/2024 0 Kommentare
Erste Bilanz: Lebensarbeitszeitkonten bei der Diakoniestation Biedenkopf erhöhen auch Attraktivität als Arbeitgeber
Erste Bilanz: Lebensarbeitszeitkonten bei der Diakoniestation Biedenkopf erhöhen auch Attraktivität als Arbeitgeber
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Erste Bilanz: Lebensarbeitszeitkonten bei der Diakoniestation Biedenkopf erhöhen auch Attraktivität als Arbeitgeber
Ein Jahr früher in den Ruhestand gehen, mal ein paar Monate Auszeit nehmen oder weniger arbeiten, um einen Angehörigen zu pflegen? Für die Beschäftigten der Diakoniestation Biedenkopf ist das seit einigen Monaten möglich: Die Einrichtung ist die erste in kirchlicher Trägerschaft, die im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Lebensarbeitszeitkonten anbietet.

Die hohe Flexibilität ermöglicht das Abstimmen der Lebensarbeitszeitkonten auf die jeweilige Lebensplanung der Mitarbeitenden: Frank Krämer von der Compertis-Beratungsgesellschaft hat den Beschäftigten der Diakoniestation Biedenkopf die Details des Angebots bei einer Infoveranstaltung in Laisa vorgestellt. (Archivfoto: Klaus Kordesch /eöa)
Mittlerweile nutzen 28 Prozent der 25 Angestellten dieses Angebot, berichtet Jutta Henkel, die Geschäftsführerin der Station. „Durch dieses Pilotprojekt sind wir deutlich attraktiver für potentielle Mitarbeiter“, zieht Pfarrer Stefan Peter eine erste Bilanz. Als Vorstandsvorsitzender der Diakoniestation hat er gemeinsam mit Frank Krämer von der Compertis-Beratungsgesellschaft die Details des Angebots bei der großen Dienstversammlung der Station in Laisa vorgestellt.
Die Diakoniestation Biedenkopf ist die erste Einrichtung in kirchlicher Trägerschaft, die in der EKHN Lebensarbeitszeitkonten für ihre Beschäftigten anbietet. Das Angebot ist im Mai den Beschäftigten bei einer Infoveranstaltung in Laisa vorgestellt worden. (Archivfoto: Klaus Kordesch /eöa)
„Wir sind die ersten, die diesen neuen Weg gehen!“, erklärt Stefan Peter dazu. Bis dahin sei es ein längerer Prozess gewesen, ergänzt Krämer rückblickend. Man habe im Vorfeld zwar einiges an Widerständen und Skepsis überwinden müssen, könne nun aber stolz einen qualitativen Mehrwert für das Personal bieten, der die Attraktivität der Arbeitsplätze deutlich steigere. In diesem Zusammenhang dankt Stefan Peter vor allem Geschäftsführerin Jutta Henkel, die das Projekt hartnäckig fast zwei Jahre lang vorangetrieben habe.Das Lebensarbeitszeitkonto zeichne sich durch hohe Flexibilität aus, so dass die Mitarbeitenden es ganz auf ihre persönliche Lebensplanung abstimmen und bei Bedarf anpassen könnten, erläutert Frank Krämer. Die Mitarbeiter können Urlaubs- und Weihnachtsgeld ebenso wie Gehaltsanteile oder Überstunden und Urlaubstage als Zeit- und Wertguthaben ansparen, „zum Zweck der Auszahlung in der späteren Freistellungsphase“, erklärte Krämer. Die Entscheidung dafür werde in einer Umwandlungsvereinbarung festgehalten und erfolge natürlich auf freiwilliger Basis, sagt er.
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Die hohe Flexibilität ermöglicht das Abstimmen der Lebensarbeitszeitkonten auf die jeweilige Lebensplanung der Mitarbeitenden: Frank Krämer von der Compertis-Beratungsgesellschaft hat den Beschäftigten der Diakoniestation Biedenkopf die Details des Angebots bei einer Infoveranstaltung in Laisa vorgestellt. (Archivfoto: Klaus Kordesch /eöa)
Dieses Guthaben könne nicht nur für den vorzeitigen Ruhestand beziehungsweise die Freistellung vor Beginn der gesetzlichen oder der betrieblichen Rente verwendet werden, sondern auch dafür, um die Wochenarbeitszeit auf drei oder vier Tage zu reduzieren, die Elternzeit zu verlängern oder sich ein Sabbatical, eine längere Auszeit zu gönnen, schildert der Experte, nach eigener Aussage selbst begeisterter Lebensarbeitszeitkonto-Nutzer. Dabei gelte der Mitarbeiter in allen Fällen nach wie vor als beschäftigt und somit bis zum Renteneintritt auch kranken- und sozialversichert, so dass keine Lücken im Versicherungsverlauf entstünden, beschrieb Krämer einen weiteren Vorteil des Lebensarbeitszeitkontos. Die Garantie- und Überschussverzinsung betrage 2,45 Prozent. Das Lebensarbeitszeitkonto sei insolvenzsicher und bleibe auch bei Arbeitslosigkeit oder Erwerbsminderung erhalten beziehungsweise werde ausgezahlt. (klk/eöa)
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