27/11/2024 0 Kommentare
Über 100 Weihnachtskrippen zu sehen: Annedore Reinstädtler stellt ihre Sammlung in Waldgirmes aus
Über 100 Weihnachtskrippen zu sehen: Annedore Reinstädtler stellt ihre Sammlung in Waldgirmes aus
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Über 100 Weihnachtskrippen zu sehen: Annedore Reinstädtler stellt ihre Sammlung in Waldgirmes aus
Im Wohnzimmer von Annedore Reinstädtler in Waldgirmes ist es bereits im November weihnachtlich. Auf dem Tisch, am Boden und auf Schränken beherrschen Weihnachtskrippen die Szenerie. Seit 15 Jahren stellt die 68-Jährige ihre gesammelten und selbst erstellten Krippen in der evangelischen Kirche in Waldgirmes (Kirchplatz) von Ende November an bis in den Januar aus. "Ich habe über 200 Krippen aus aller Welt“, erläutert Reinstädtler.
Ihre Sammelleidenschaft hat in ihrem Elternhaus begonnen. Die Tochter eines Pfarrers ist in Lemgo geboren und im Siegerland aufgewachsen, wo der Vater Synodalvikar in Erndtebrück im Kreis Siegen-Wittgenstein war. Ab 1960 lebte die Familie in Freudenberg-Oberholzklau. An Weihnachten stand eine Weihnachtskrippe unter dem Tannenbaum. „Sie sah aus wie aus Holz, war aber aus Kunststoff“, erinnert sich die Rentnerin. Klar, dass im Pfarrhaus die Advents- und Weihnachtszeit besonders gefeiert wurde, die an das Kommen und die Geburt von Jesus Christus in einem Stall bei Bethlehem erinnert.
Etwa mit Anfang/Mitte 20 beschloss sie mit ihrer Schwester, eine Sammelkrippe aus dem Grödnertal in Südtirol zu kaufen. Im nahe gelegenen Siegen wurden sie fündig. Fortan kamen jedes Jahr neue Figuren der Weihnachtsgeschichte wie die Hirten, die Engel, die Schafe, Ochs und Esel hinzu. „Das war der Beginn meiner Sammelleidenschaft“, sagt Reinstädtler. Freilich ohne zu merken, dass sie sammelte, kamen weitere Krippen dazu. „Ich bin ein kreativer Mensch und mache ganz verschiedene Dinge“, weiß sie zu berichten. Von klein an hat sie gesungen und musiziert, aber auch gestaltet und Kunstwerke gesammelt. Noch heute singt sie in der Wetzlarer Kantorei am Dom mit.
Am evangelischen Gymnasium in Siegen-Weidenau hat sie die Schule absolviert. Es folgte die Ausbildung zur Medizinisch-Technischen Laborassistentin, danach arbeitete sie am evangelischen Jung-Stilling Krankenhaus. Als sie Gerold Reinstädtler heiratete, zog sie mit ihm zunächst nach Atzbach, später bauten sie ein Haus in Waldgirmes. Annedore Reinstädtler ist Mutter von vier Kindern und hat elf Urenkel. In Lahnau arbeitete sie über 30 Jahre in der Gemeindebücherei, die sich mit der Schulbücherei vereinigte.
Als junge Mutter engagierte sie sich im Mutter-Kind-Kreis der Kirchengemeinde und leitete den Kreativkreis sowie den Kreativkreis.
Auf Reisen mit ihrem 2022 verstorbenen Mann hat sie immer wieder Weihnachtskrippen gesammelt. Ein besonderer Schwerpunkt sind dabei Krippen aus Portugal. Die Sammelleidenschaft hatte ihren Mann nicht unbedingt ergriffen. Er brachte aber auch immer wieder von Dienstreisen Krippen mit. Zudem engagierte er sich für die Ausstellungen, die seit 2009 in der evangelischen Kirche stattfinden. Es war der damalige Pfarrer Frieder Ackermann, der die Anregung zu den Ausstellungen gab. Er selbst schnitzte jährlich eine Krippenfigur, die er ebenfalls mit ausstellte. Ihr Ehemann Gerold Reinstädtler unterstützte sie bei den Ausstellungen, baute oder kaufte etwa die Konstruktionen für die Kirche, um die Krippen zu platzieren. Zudem kümmerte er sich um die Beleuchtung und hat jede Krippe fotografiert. „Die Ausstellung war voll seines“, stellt die Sammlerin fest.
„Keine Ausstellung ist so wie die vorjährige“, erläutert Reinstädler. In diesem Jahr werden Schafe die weihnachtlichen Szenen bestimmen. „Schafe sind die authentischsten Tiere an der Krippe. Sie sind mit den Hirten unterwegs gewesen“, begründet sie diesen Schwerpunkt.
Erstmals stellt sie diesmal wieder Papierkrippen aus, die einige Jahre im Keller bleiben mussten. Die älteste dieser Krippen dürfte etwa 100 Jahre alt sein. Auch Neuzugänge stellt die Sammlerin aus, etwa eine Krippendarstellung des polnischen Künstlers Waclaw Czubernat aus Holz. Auch ein französisches Werk hat sich in den letzten Monaten dazu gesellt. Etwas über 100 Krippen aus Europa, Asien, Afrika und Amerika werden zu sehen sein. Zudem stellt sie auch Krippen vom 28. November bis zum 2. Advent (8. Januar) in der Unteren Stadtkirche in Wetzlar am Schillerplatz aus.
Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 30. November, von 15 bis 21 Uhr im Rahmen des Waldgirmeser Winterzaubers. Weitere Öffnungszeiten: Freitags von 17 bis 20 Uhr am 6., 13., 20., 27. Dezember sowie am 3. Januar. Samstags ist geöffnet von 15 bis 18 Uhr am 7., 14., 21. Dezember sowie am 4. Januar. Zudem sind die Krippen auch nach den Gottesdiensten zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Darüber hinaus lassen sich weitere Besichtigungen mit Annedore Reinstädtler vereinbaren unter Telefon: 06441-63328 oder mobil 0172-4121450.
Vielen Dank an Lothar Rühl für die Genehmigung zum Veröffentlichen seines Artikels!
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